Die St.-Cyriakus-Kirche, lokal auch als St. Cyriakus bekannt, ist eine beeindruckende römisch-katholische Basilika im malerischen Städtchen Duderstadt in Niedersachsen, Deutschland. Diese prächtige Kirche ist das zentrale religiöse Bauwerk der Stadt und der umliegenden Region Untereichsfeld, oft liebevoll als Eichsfeld-Dom bezeichnet. Seit dem 3. Oktober 2015 trägt sie den Titel einer päpstlichen Basilica minor, was ihre Bedeutung und Schönheit unterstreicht.
Die Architektur der St.-Cyriakus-Kirche ist eine beeindruckende Mischung aus gotischer Kunst. Diese dreischiffige Hallenkirche mit einem Basilika-Chor ist ein visueller Genuss und spiegelt den wachsenden Wohlstand und das Selbstbewusstsein der Duderstädter Bürger über Jahrhunderte wider. Der Bau der Kirche begann um 1240 mit dem monumentalen frühgotischen Westwerk, das ursprünglich zwei achteckige Türme umfassen sollte. Allerdings wurde nur der nördliche Turm vollendet, der als Wachturm für den städtischen Wächter, den Tornemann, diente. Das beeindruckende Portal der Kirche, inspiriert vom Hauptportal der Elisabethkirche in Marburg, zeigt ein Tympanon mit einer barocken Darstellung der Madonna, flankiert von zwei Engeln mit Weihrauchfässern.
Bis 1394 wurde der romanische Chor durch einen hochgotischen dreijochigen Chor mit einer fünfeckigen Apsis ersetzt, wobei Wilhelm Knoke als führender Baumeister fungierte. Der anschließende Ersatz des romanischen Schiffs durch ein gotisches, das um das alte Schiff herum gebaut wurde, um ununterbrochene Gottesdienste zu ermöglichen, wurde 1490 abgeschlossen. Diese Phase umfasste das Gewölbe der Kirche, das von Heinrich Helmold, einem gebürtigen Duderstädter und damaligen Bürgermeister von Göttingen, gesponsert wurde.
Im Jahr 1852 wurde ein großer Teil Duderstadts, einschließlich der Dächer des Nordturms und des Kirchenschiffs, durch ein Feuer zerstört. Der anschließende Wiederaufbau unter der Leitung von Conrad Wilhelm Hase umfasste die Hinzufügung des Südturms, der dem Nordturm nachempfunden war. Beide Türme sind jetzt etwa 65 Meter hoch. Eine bedeutende Innenrenovierung im Jahr 2016 brachte neue Beleuchtung und Farbgestaltungen, die das Innere der Kirche heller und einladender machten.
Das Innere der St.-Cyriakus-Kirche ist ein wahres Schatzhaus der Kunst und Geschichte, das eine Fülle von Kunstwerken hauptsächlich aus der Gotik und dem Barock beherbergt. Der Hochaltar, ein spätgotischer Flügelaltar aus dem Jahr 1510, ist ein zentrales Element. Seine filigranen Reliefs zeigen Szenen aus dem Leben Christi, eingerahmt von gotischem Maßwerk. Während der Advents- und Fastenzeit ist der Altar geschlossen und zeigt ein Gemälde der Verkündigung an Maria von Otto von dem Hagen aus dem Jahr 1879.
An den Wänden der Kirche befinden sich ein Sakramentshaus aus dem 15. Jahrhundert, eine Piscina und eine Sediliennische sowie 1876 gestaltete Buntglasfenster im Nazarenerstil über dem Hochaltar. Die barocken Chorgestühle, die einst von den Mitgliedern des Stadtrats während der Gottesdienste genutzt wurden, verleihen der Kirche zusätzlichen historischen Charme.
Die spätgotische Kanzel, verziert mit einem Schalldeckel aus dem 19. Jahrhundert, steht prominent im Nordschiff und sorgt dafür, dass die Stimme des Predigers die gesamte Gemeinde ohne Verstärkung erreicht. Lebensgroße Skulpturen der zwölf Apostel, geschaffen vom Barockkünstler Andreas Kersten zwischen 1678 und 1687, schmücken die Säulen des Hauptschiffs und die Dienste des Chors. Weitere Werke Kerstens, darunter Figuren des Guten Hirten und der Madonna sowie Statuen der Heiligen Nikolaus von Myra und Johannes von Nepomuk, bereichern das künstlerische Erbe der Kirche.
Im nördlichen Seitenchor, bekannt als Johannischor, können Besucher ein gotisches Relief der Beweinung Christi aus dem Jahr 1490 und den Altar Gottvater oder Gnadenstuhl aus dem Jahr 1470 bewundern. Dieser Altar, ursprünglich aus dem St. Martini-Hospital, zeigt Darstellungen von Heiligen und biblischen Szenen und bewahrt trotz der Veränderungen im 19. Jahrhundert seine mittelalterliche Ikonografie.
Das südliche Seitenschiff beherbergt ein reich verziertes barockes Taufbecken aus Marmor von 1694, mit einem Deckel, der die Taufe Jesu im Jordan darstellt. In der Nähe befindet sich ein detailreiches Relief der Heiligen Sippe aus dem frühen 16. Jahrhundert, vermutlich Teil eines Altarretabels. An den Wänden der Kirche sind auch Kreuzwegstationen von Otto von dem Hagen aus dem Jahr 1882 sowie barocke Prozessions- und Gildenleuchter zu sehen, die verschiedene Schutzheilige der Zünfte darstellen.
Ein einzigartiges Merkmal der Kirche sind ihre 80 figürlich gestalteten und bemalten Schlusssteine in den Gewölben, die Christus und zahlreiche Heilige darstellen. Im westlichen Teil des Hauptschiffgewölbes tragen Reste einer mittelalterlichen Malerei zur historischen Atmosphäre bei. Die St.-Cyriakus-Kirche beherbergt zudem zahlreiche weitere Statuen, Gemälde und Epitaphe, darunter eine barocke Madonna und eine Pietà aus dem Jahr 1870.
Zu den wertvollsten Gegenständen im Kirchenschatz gehört das Nordhäuser Kreuz, ein frühgotisches Prozessionskreuz, das mit Halbedel- und Edelsteinen verziert ist und angeblich Reliquien des Wahren Kreuzes enthält. Es wurde 1672 aus dem Nordhäuser Stift erworben und bleibt eine bedeutende Reliquie.
Das musikalische Erbe der Kirche wird durch die Creutzburg-Orgel geprägt, die vom Orgelbauer Johannes Creutzburg am 23. April 1733 begonnen und 1735 vollendet wurde. Diese Orgel, eines der größten und bedeutendsten Werke Creutzburgs, erklingt weiterhin in der Basilika und fügt ihrem historischen und künstlerischen Glanz eine melodische Untermalung hinzu.
Die St.-Cyriakus-Kirche ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein lebendiges Museum der reichen Geschichte und des künstlerischen Erbes Duderstadts, ein Zeugnis des unermüdlichen Geistes und des kulturellen Reichtums der Stadt. Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Kunstliebhaber oder spirituelle Suchende seid, ein Besuch in dieser prächtigen Basilika verspricht eine Reise durch die Zeit und ein unvergessliches Erlebnis.
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