In der malerischen Stadt Deggendorf, im Herzen Bayerns gelegen, erhebt sich ein beeindruckendes Zeugnis der Geschichte und Architektur - die Grabkirche, auch bekannt als die Kirche des Heiligen Grabes von St. Peter und St. Paul. Diese historische Kirche ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Symbol für die reiche und manchmal turbulente Vergangenheit der Stadt.
Die Ursprünge der Grabkirche reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück, eine Zeit großer Umwälzungen. Laut Berichten aus dem Jahr 1338 ereignete sich in Deggendorf ein tragisches Ereignis, bei dem die jüdische Bevölkerung der Stadt brutal angegriffen und getötet wurde. Dieser gewaltsame Vorfall stand im Zusammenhang mit den Schulden, die die Bürger von Deggendorf bei der jüdischen Gemeinde hatten. Nach diesem dunklen Kapitel begann der Bau der Grabkirche innerhalb der Stadtmauern, und bis 1361 wurde sie dem Leib Christi und den Heiligen Aposteln Peter und Paul geweiht.
Ob die Kirche auf dem Gelände einer ehemaligen Synagoge errichtet wurde, bleibt unklar, doch ihre Errichtung markierte einen neuen Abschnitt in der Geschichte der Stadt. Zu dieser Zeit gehörte Deggendorf zum Bistum Regensburg, unter der Leitung von Bischof Nikolaus von Ybbs. Die Gründung der Kirche und ihre spätere Geschichte sind eng mit der Entwicklung der Stadt und dem breiteren historischen Kontext der Region verbunden.
Die Grabkirche ist ein beeindruckendes Beispiel für gotische und barocke Architekturstile. Die ursprüngliche Struktur, eine dreischiffige Basilika mit einem einschiffigen Chor, hat im Laufe der Jahrhunderte mehrere Veränderungen erfahren. Eine der bemerkenswertesten Ergänzungen ist ihr imposanter 70 Meter hoher Turm, der zwischen 1722 und 1727 errichtet wurde. Der Grundstein für den Turm wurde am 1. September 1722 gelegt, und der Bau wurde zunächst von Johann Baptist Gunetzrhainer aus München und dem Stadtmaurermeister Johann Mayr beaufsichtigt. Nachdem Mayr erkrankte, setzte sein Schwiegersohn Johann Michael Fischer die Arbeiten fort und vollendete den Turm am 9. Oktober 1727. Dieser reich verzierte Turm, gekrönt mit einer Nachbildung der Gnad Monstrance, wurde zu einem prägenden Merkmal der Silhouette der Kirche.
Im Inneren der Kirche finden sich zahlreiche künstlerische Schätze. Das Innere wurde 1868 regotisiert, wodurch sein mittelalterlicher Charme bewahrt und Elemente späterer Epochen integriert wurden. Eines der bedeutendsten Stücke der Kirche ist der Judenaltar, ein Gedenkaltar, der erstmals 1604 dokumentiert wurde und an der Stelle steht, an der die angebliche Hostienentweihung stattfand. Ein Teil dieses Altars dient jetzt als Tisch des Hochaltars, bekannt als Bäckeraltar, ein geschnitzter Flügelaltar aus etwa 1510. Dieser Altar zeigt wunderschön Szenen wie die Flucht nach Ägypten, die Beschneidung Christi, die Grablegung und den zwölfjährigen Jesus im Tempel.
Weitere bemerkenswerte Kunstwerke sind ein Triumphbogen-Kruzifix aus etwa 1450 und eine Madonna mit Kind, geschaffen um 1480. Diese Stücke, zusammen mit den architektonischen Elementen der Kirche, bieten einen Einblick in das künstlerische und religiöse Erbe der Region.
Die Geschichte der Grabkirche ist nicht ohne Herausforderungen. 1994 stürzte das Gewölbe im südlichen Seitenschiff ein, was eine zehnjährige Restaurierungsbemühung auslöste, die 2004 begann. Diese umfangreiche Renovierung, die im April 2012 mit der Altarweihe durch Gerhard Ludwig Müller abgeschlossen wurde, erforderte eine Investition von 1,8 Millionen Euro, darunter eine Million Euro aus Spenden. Diese Restaurierung sicherte die strukturelle Integrität der Kirche und bewahrte ihre historischen und künstlerischen Schätze für kommende Generationen.
Für Besucher von Deggendorf bietet die Grabkirche die einzigartige Möglichkeit, einen Ort von tiefgreifender historischer und kultureller Bedeutung zu erkunden. Schon beim Nähern an die Kirche fällt der hohe Turm mit seinen detaillierten Verzierungen und seiner beeindruckenden Präsenz ins Auge. Beim Betreten der Kirche wird man von einer ruhigen und nachdenklichen Atmosphäre empfangen, in der Jahrhunderte der Geschichte in jeder Ecke spürbar sind.
Lasst euch einen Moment Zeit, um den Hochaltar mit seinen kunstvollen Schnitzereien und lebhaften Darstellungen biblischer Szenen zu bewundern. Das Triumphbogen-Kruzifix und die Madonna mit Kind sind ebenfalls Höhepunkte, die jeweils eine Geschichte von Glauben und Kunstfertigkeit erzählen. Das Innere der Kirche, mit seiner Mischung aus gotischen und barocken Elementen, bietet eine fesselnde Kulisse für Reflexion und Erkundung.
Während ihr durch die Kirche wandert, denkt an die Ereignisse, die ihre Geschichte geprägt haben. Von ihren Ursprüngen im Gefolge eines tragischen Pogroms bis zu ihrer Rolle als Ort der Anbetung und Gemeinschaft, steht die Grabkirche als Zeugnis für die Widerstandsfähigkeit und den unerschütterlichen Geist von Deggendorf.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Grabkirche in Deggendorf mehr als nur eine Kirche ist; sie ist ein lebendiges Denkmal der Vergangenheit der Stadt, ein Aufbewahrungsort künstlerischer und architektonischer Schätze und ein Ort der Besinnung und Ehrfurcht. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Kunstliebhaber oder einfach nur auf der Suche nach einem Moment der Ruhe seid, ein Besuch in der Grabkirche bietet eine tiefgehende und bereichernde Erfahrung.
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