Im Herzen von Cluj-Napoca, Rumänien, steht ein Denkmal, das die Zeit und Geschichte überdauert hat: die Piaristenkirche, lokal bekannt als Biserica Piariștilor din Cluj. Diese beeindruckende barocke Kirche ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Zeugnis der reichen kulturellen und historischen Vielfalt der Region. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach nur neugierige Reisende seid, die Piaristenkirche wird euch sicherlich fesseln und inspirieren.
Die Geschichte der Piaristenkirche ist eng mit den religiösen und politischen Veränderungen in Transsilvanien verknüpft. Ursprünglich als Jesuitenkirche bekannt, begann der Bau zu Beginn des 18. Jahrhunderts und war die erste katholische Kirche, die nach der protestantischen Reformation in Transsilvanien errichtet wurde. Der Grundstein wurde am 13. März 1718 von Bischof Gheorghe Martonfi gelegt, was den Beginn eines monumentalen Projekts markierte, das mehrere Jahre dauern sollte.
Die Jesuiten, die den Bau leiteten, standen vor zahlreichen Herausforderungen, darunter politische Opposition und finanzielle Engpässe. Doch mit Unterstützung von Persönlichkeiten wie Baron Ștefan Wesselényi, dem Präsidenten des transsilvanischen Landtags, ging das Projekt voran. Bis 1722 war die Kirche gedeckt, und das Innere wurde 1724 fertiggestellt. Am 13. Mai 1725 wurde die Kirche von Ioan Antalfi, dem römisch-katholischen Bischof von Alba Iulia, geweiht.
Im Jahr 1773 wurde der Jesuitenorden von Papst Clemens XIV. vorübergehend aufgelöst, was zu einer kurzen Phase der Unsicherheit für die Kirche führte. Doch 1776 übertrug Kaiserin Maria Theresia das Eigentum an den Piaristenorden, wodurch die Kirche ihren heutigen Namen erhielt. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte die Piaristenkirche zahlreiche Restaurierungen, die jüngste in den Jahren 2005-2006, um ihre Erhaltung für zukünftige Generationen zu sichern.
Die Piaristenkirche ist ein prächtiges Beispiel barocker Architektur, geprägt von ihrer Pracht und detaillierten Gestaltung. Die Kirche ist entlang einer Ost-West-Achse ausgerichtet, wobei die Hauptfassade nach Westen zur Universitätsstraße zeigt. Die Fassade wird von zwei massiven Türmen flankiert, die jeweils 45 Meter hoch sind und mit Uhren versehen sind. Diese Türme sind mit Paaren monumentaler Pilaster verziert, was die Vertikalität und Pracht des Bauwerks betont.
Der zentrale Teil der Fassade ist besonders auffällig, mit einem starken Gesims und ionischen Pilastern. Der dreieckige Giebel, durchbrochen von einem elliptischen Fenster, wird von Voluten flankiert, die dem barocken Stil zusätzlichen Flair verleihen. Darunter stützt ein kleineres Gesims weitere Paare ionischer Pilaster, was ein geschichtetes und dynamisches Erscheinungsbild schafft.
Der zentrale Abschnitt der Fassade wird von drei vertikalen Fenstern durchbrochen, die jeweils mit einem Giebel versehen sind. Der Giebel des mittleren Fensters ist bogenförmig und mit Voluten verziert, während die seitlichen Fenster dreieckige Giebel aufweisen. Unter dem mittleren Fenster erstreckt sich ein eleganter Balkon mit Balustern, der einen Blickfang für die Fassade bietet. Über dem Haupteingang befindet sich ein gebrochener Giebel, der Statuen von Engeln beherbergt, die ein Basrelief der Heiligen Dreifaltigkeit halten, beschriftet mit HONORI SANCTISSIMAE TRINITATIS (Zur Ehre der Heiligsten Dreifaltigkeit). Neben dem Haupteingang stehen Statuen des heiligen Ignatius von Loyola und des heiligen Franz Xaver, gefertigt vom bayerischen Bildhauer Johannes König.
Beim Betreten der Piaristenkirche werden die Besucher von einem starken Kontrast zur schlichten Außenfassade empfangen. Das Innere ist reich verziert und verkörpert die Üppigkeit des barocken Designs. Das einschiffige Langhaus erstreckt sich über 45 Meter in der Länge und 24 Meter in der Breite, flankiert von drei Kapellen auf jeder Seite, die jeweils mit Altären und Gemälden geschmückt sind.
Der Hauptaltar ist ein Meisterwerk für sich, gewidmet der Heiligen Dreifaltigkeit und mit einer lateinischen Inschrift, Magno Deo uni act trino laus virtus gloria (Dem großen Gott, Einer und Dreieiner, Lob, Tugend, Ruhm), umrahmt von Engelsstatuen. Der Altar beherbergt eine Ikone der Jungfrau Maria, die angeblich im Jahr 1699 zwei Wochen lang geweint haben soll. Diese Ikone, auf Holz gemalt und in Metall gefasst, wird als das Original aus dem Kloster Nicula angesehen. Unter der Ikone stehen Statuen des heiligen Franziskus und des heiligen Ignatius, die 1726 aus Wien gebracht wurden.
Die Kanzel, gefertigt von Anton Schuchbauer, ist ein weiteres Highlight, verziert mit Reliefskulpturen der vier Evangelisten. Zwischen der Kanzel und ihrem Baldachin zeigt ein Basrelief prominente Jesuitenheilige, während der Baldachin selbst eine Darstellung des heiligen Michael aufweist.
Die Piaristenkirche war nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Symbol der Widerstandskraft und des Glaubens. Im Jahr 1956 wurde sie zum Schauplatz einer der größten antikommunistischen Proteste von griechisch-katholischen Gläubigen und Priestern, die sich versammelten, um die fortbestehende Existenz der rumänischen griechisch-katholischen Kirche zu demonstrieren. Trotz Verhaftungen und Inhaftierungen hoben die Aktionen der Protestierenden die Rolle der Kirche als Leuchtfeuer der Hoffnung und des Widerstands hervor.
Heute steht die Piaristenkirche als Zeugnis des unermüdlichen Geistes des religiösen und kulturellen Erbes von Cluj-Napoca. Ihre majestätische Architektur, reiche Geschichte und lebendige Innenausstattung machen sie zu einem Muss für jeden, der die Stadt erkundet. Ob ihr von ihrer historischen Bedeutung, architektonischen Schönheit oder spirituellen Atmosphäre angezogen werdet, die Piaristenkirche bietet ein einzigartiges und bereicherndes Erlebnis, das einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird.
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