Im Herzen von Chieti, Italien, liegt das Nationalarchäologische Museum von Abruzzen, lokal auch als Museo archeologico nazionale d'Abruzzo bekannt. Untergebracht in der neoklassizistischen Villa Frigerj, bietet dieses Museum eine faszinierende Reise durch das reiche kulturelle Erbe der Region Abruzzen, von der Vorgeschichte bis hin zur späten Kaiserzeit.
Die Geschichte des Museums beginnt mit der Villa Frigerj, einem neoklassizistischen Gebäude, das um 1830 von Baron Ferrante Frigerj erbaut und von Enrico Riccio entworfen wurde. Ursprünglich diente die Villa im frühen 20. Jahrhundert als Sitz des Technischen Instituts Ferdinando Galiani und wurde später Eigentum der Gemeinde Chieti. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Villa in Staatsbesitz über und wurde 1959 unter der Leitung des Superintendenten Valerio Cianfarani in das Nationalarchäologische Museum von Abruzzen umgewandelt. Die Eröffnung wurde von dem Präsidenten der Republik, Giovanni Gronchi, feierlich begangen.
Im Laufe der Jahre wurde das Museum mehrfach renoviert, um neue Erwerbungen und Spenden aufzunehmen. Besonders nach dem Erdbeben von L'Aquila im Jahr 2009 wurde die Sammlung des Museums vorübergehend gesichert, um die Stabilität des Gebäudes zu gewährleisten. Die jüngste Neugestaltung der Ausstellungen fand 2011 statt, um den Besuchern weiterhin ein ansprechendes und umfassendes Erlebnis zu bieten.
Das Nationalarchäologische Museum von Abruzzen ist in sieben Bereiche unterteilt, die jeweils einen einzigartigen Einblick in verschiedene Aspekte der antiken Geschichte der Region bieten. Im Erdgeschoss befinden sich die Pansa-Sammlung, die Numismatische Sammlung und verschiedene römische Artefakte, während im ersten Stock prärömische Bestattungspraktiken, italische Skulpturen, anthropologische Funde und eine Sonderausstellung zu Herkules gezeigt werden.
Die Pansa-Sammlung, die 1992 gegründet wurde, ist nach Giovanni Pansa benannt, einem einflussreichen Anwalt und leidenschaftlichen Antiquar aus Sulmona. Diese Sammlung umfasst eine Vielzahl von Alltagsgegenständen der italischen Völker von Abruzzen, darunter Bronzefiguren, Schmuck, Glaswaren, Elfenbeinobjekte, Kämme, Parfümvasen, Rüstungen, Helme und Fibeln. Diese Artefakte bieten einen faszinierenden Einblick in das tägliche Leben und die Bräuche der antiken Bewohner der Region.
Die Numismatische Sammlung ist ein Highlight für Geschichtsinteressierte und umfasst über 15.000 Münzen, die vom 4. Jahrhundert v. Chr. bis zum 19. Jahrhundert n. Chr. reichen. Diese umfangreiche Sammlung enthält Münzen der samnitischen Stämme von Abruzzen sowie solche aus byzantinischer, lombardischer, normannischer, frederikanischer, angevinischer, aragonesischer und spanischer Zeit. Zu den bemerkenswerten Stücken gehören ein Aureus des Kaisers Galba und ein Francescone von 1858. Die Sammlung bietet eine detaillierte Rekonstruktion der wirtschaftlichen und finanziellen Geschichte des antiken Abruzzen.
Eines der bekanntesten Exponate des Museums ist der Krieger von Capestrano, der in einem speziell von Mimmo Paladino gestalteten Raum ausgestellt ist. Diese bemerkenswerte italische Grabstatue aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. stellt König Nevio Pompuledio dar und wurde in der Nekropole von Capestrano entdeckt. Die imposante Präsenz und die feinen Details der Statue machen sie zu einem Muss für Besucher und bieten eine kraftvolle Verbindung zur antiken Vergangenheit.
Im ersten Stock des Museums werden die Bestattungspraktiken des prärömischen Abruzzen beleuchtet und Grabbeigaben aus dem 10. bis 4. Jahrhundert v. Chr. gezeigt. Diese Artefakte stammen aus Nekropolen in der gesamten Region und umfassen Tafelgeschirr, Waffen, phönizische Glasanhänger, einen Korollenkelch, verzierte Sandalen und Brustplattenscheiben. Der Bereich der italischen Skulpturen zeigt bedeutende Funde wie den weiblichen Torso aus Capestrano und drei Grabstelen mit Inschriften in der südlichen Picenischen Sprache aus Penna Sant'Andrea.
Der anthropologische Bereich bietet eine einzigartige Perspektive auf die biologischen Überreste aus der Nekropole von Alfedena, die aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. stammen. Diese Überreste liefern wertvolle Einblicke in die körperlichen Merkmale, die Ernährung, die Gesundheit, die Fruchtbarkeitsraten und die Lebenserwartung der antiken Bewohner von Abruzzen.
Die Ausstellung Ecco...Ercole appare ist ein weiteres Highlight und zeigt eine Bronzestatuette des ruhenden Herkules, die im Heiligtum des Herkules Curino auf dem Monte Morrone bei Sulmona entdeckt wurde. Die Ausstellung umfasst eine lebensgroße Rekonstruktion des Schreins, der die Statuette beherbergte, sowie andere archäologische Funde aus dem Heiligtum.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Nationalarchäologische Museum von Abruzzen ein faszinierendes Ziel für alle ist, die sich für die antike Geschichte und Kultur dieser wunderschönen italienischen Region interessieren. Die vielfältigen Sammlungen und sorgfältig kuratierten Ausstellungen bieten ein reichhaltiges und immersives Erlebnis und machen es zu einer unverzichtbaren Attraktion in Chieti.
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