In der bezaubernden Stadt Celle, gelegen in der Region Niedersachsen in Deutschland, steht das Alte Rathaus, ein bemerkenswertes Zeugnis der reichen Geschichte und architektonischen Entwicklung der Stadt. Dieses historische Gebäude, mit seiner kunstvollen Fassade und bewegten Vergangenheit, bietet Besuchern einen faszinierenden Einblick in die mittelalterlichen und Renaissance-Zeiten Norddeutschlands.
Das Alte Rathaus in Celle geht auf die Gründung der Stadt im Jahr 1292 zurück. Der nördliche Teil des Gebäudes, mit seinen gotischen Gewölbedecken und dem historischen Ratskeller, stammt aus dieser frühen Zeit. Die Entwicklung des Gebäudes spiegelt die Entwicklung der Stadt wider und zeigt die architektonischen Stile und historischen Ereignisse, die Celle im Laufe der Jahrhunderte geprägt haben.
Eines der auffälligsten Merkmale des Alten Rathauses ist der nördliche Giebel, ein prächtiges Beispiel der Weser-Renaissance-Architektur, das 1579 hinzugefügt wurde. In dieser Zeit wurden auch die Wappen von Herzog Wilhelm dem Jüngeren und seiner Frau Dorothea von Dänemark über dem Eingangstor zum Marktplatz angebracht. Die beiden Figuren, die das zweistöckige Erkerfenster schmücken, sollen den Kaiser und seine Gemahlin darstellen und verleihen der Fassade einen königlichen Touch. Ein kleines Porträt des Baumeisters Jacob Rieß befindet sich an der linken Eingangssäule, ein subtiler, aber faszinierender Detail für aufmerksame Besucher.
Ende des 16. Jahrhunderts, um 1580, erfuhr das Alte Rathaus eine bedeutende Erweiterung. Drei angrenzende Stadthäuser wurden abgerissen, um Platz für einen Fachwerkanbau zu schaffen, der 1785 in massiver Bauweise neu errichtet wurde. Dieser Anbau beherbergte Markt-, Gerichts- und Festhallen sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss. Lokal bekannt als Hochzeitshaus, war dieser Teil des Gebäudes ein beliebter Ort für große Familienfeiern und spiegelte seine Bedeutung im sozialen Leben der Bürger von Celle wider.
Die letzte große architektonische Ergänzung des Alten Rathauses erfolgte 1938, als ein fünf Meter langer südlicher Anbau errichtet wurde, der sorgfältig gestaltet war, um sich nahtlos in die bestehende Struktur einzufügen.
Während Restaurierungsarbeiten im Jahr 1985 wurde eine erstaunliche Entdeckung gemacht: 13 Farbschichten, die im Laufe der Jahrhunderte aufgetragen wurden, kamen zum Vorschein. Unter diesen Schichten befand sich ein bemerkenswertes Stück illusionistischer Malerei aus dem 17. Jahrhundert, einzigartig in Niedersachsen. Diese Schicht wurde im selben Jahr sorgfältig am nördlichen Teil des Gebäudes restauriert, wodurch ein Stück des künstlerischen Erbes des Gebäudes wiederbelebt wurde. Weitere Restaurierungen von 2006 bis 2009, die etwa 1,98 Millionen Euro kosteten, sicherten den Erhalt und die Verbesserung des historischen und künstlerischen Wertes der Fassade.
Das Innere des Alten Rathauses hat ebenfalls zahlreiche Veränderungen erfahren. Die Hallen, die einst für Veranstaltungen vermietet wurden, wurden 1858 in Büros und Arbeitsräume umgewandelt. Die Halle im Erdgeschoss diente als Weinladen und Restaurant, bevor sie 1921 zur Stadtkasse wurde. Die Renovierung im 20. Jahrhundert durch die Künstler Werner Hantelmann und Georg Herting, von 1938 bis 1940, verlieh dem Inneren sein heutiges Aussehen. Die Galerie im ersten Stock, geschmückt mit vier barocken Holzfiguren, die die Tugenden Mäßigung, Gerechtigkeit, Stärke und Weisheit darstellen, trägt zur historischen Atmosphäre des Gebäudes bei.
Seit der Eröffnung des Neuen Rathauses im Jahr 1999 wurde das Alte Rathaus umfunktioniert, um das Touristeninformationszentrum, die Verwaltung des Schlosstheaters und die Niedersächsische Akademie für Homöopathie und Naturheilkunde zu beherbergen. Verschiedene Räume und Hallen stehen für Empfänge, Sitzungen und Hochzeiten zur Verfügung, was das Alte Rathaus zu einem lebendigen Teil des Gemeinschaftslebens in Celle macht.
Einer der faszinierendsten Aspekte des Alten Rathauses ist der Ratskeller, der am 8. Juni 1378 das herzogliche Recht erhielt, Wein und ausländische Biere auszuschenken, was ihn zur ältesten Schenke in Niedersachsen macht. Die Wandfresken, geschaffen vom Berliner Maler Walter Miehe zwischen 1938 und 1940, verleihen dem Keller, der in dieser Zeit umgestaltet wurde, eine einzigartige künstlerische Note. Der Ratskeller umfasst mehrere Räume, darunter den Bürgermeisterkeller, den Schützenkeller und den Ratsherrenkeller, die insgesamt 180 Sitzplätze für Gäste bieten.
Am östlichen Eingangstor zum Markt können Besucher die Elle finden, einen 62,5 cm langen Messstab, der 1931 nachgebildet wurde, nachdem das Original 1855 gestohlen worden war. Dieses Maß, versehen mit der Inschrift „Ein ehrlicher Bürger misst hier, was eine Celler Elle wirklich ist“, ist eine charmante Erinnerung an historische Handelspraktiken. Zusätzlich wird der Eingang zum Touristeninformationszentrum am südlichen Giebel von zwei Pranger-Säulen aus dem Jahr 1786 mit Halsringen flankiert. Diese Säulen, ursprünglich Teil der Arkade im Erdgeschoss des Gerichts, wurden als Pranger genutzt, 1863 verkauft und schließlich 1941 an ihren heutigen Standort zurückgebracht.
Das Alte Rathaus in Celle ist nicht nur ein Gebäude; es ist ein lebendiges Museum der Geschichte, Architektur und Kultur der Stadt. Seine Wände, geschmückt mit jahrhundertelanger Kunst und Handwerkskunst, erzählen die Geschichten der Vergangenheit von Celle und machen es zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden, der diese malerische deutsche Stadt besucht.
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