Im Herzen der malerischen Altstadt von Biel (Bienne) in der Schweiz steht die Reformierte Stadtkirche. Diese prächtige Kirche, deren Ursprünge bis ins frühe 13. Jahrhundert zurückreichen, ist ein Zeugnis des reichen kulturellen und architektonischen Erbes der Region. Als eine der bedeutendsten spätgotischen Kirchen der Schweiz bietet sie jedem Besucher eine Reise durch die Zeit.
Die Reformierte Stadtkirche wurde erstmals 1228 im Lausanne Cartulary erwähnt. Ursprünglich dem heiligen Benedikt von Nursia, dem Schutzpatron der Stadt, geweiht, ist die frühe Geschichte der Kirche eng mit der kirchlichen Jurisdiktion des Bistums Lausanne und dem politischen Einflussbereich des Fürstbistums Basel verbunden. Der heutige Bau begann jedoch 1451 unter der Leitung des Baumeisters Wenzlin. Leider verstarb Wenzlin 1465, und ein unbekannter Nachfolger vollendete den Bau bis 1470.
Der Turm der Kirche, ein markantes Merkmal, hat seine Basis von der vorherigen romanischen Kirche und wurde 1480 erhöht, um sicherzustellen, dass die Glocken in den südlichen Teilen der Stadt zu hören waren. Ein dramatisches Ereignis im Jahr 1481 führte dazu, dass der Turm riss und einstürzte, aber auf wundersame Weise blieben die Glocken unversehrt, und der beteiligte Arbeiter überlebte mit leichten Verletzungen. Der Turm wurde bis 1490 wieder aufgebaut, und der heutige Turm mit seinen vier Ecktürmen wurde zwischen 1549 und 1551 hinzugefügt.
Die Reformierte Stadtkirche ist ein prächtiges Beispiel spätgotischer Architektur, bestehend aus einem Hauptschiff, zwei Seitenschiffen, einem polygonalen Chor und fünf Seitenkapellen. Das Design der Kirche spiegelt die architektonischen Traditionen der süddeutschen Bettelorden wider. Das Hauptschiff und der Chor erstrecken sich über eine Gesamtlänge von 36 Metern, wobei das Schiff eine Breite von 7,5 Metern und eine Höhe von 14 Metern aufweist.
Eines der faszinierendsten Merkmale der Kirche ist ihre Sammlung von Wandmalereien. Besonders hervorzuheben sind die Darstellung des heiligen Benedikt am Eingang des Nordportals, das Fresko des Schleiers der heiligen Veronika in einer Nische im nördlichen Seitenschiff, eine Darstellung des Jüngsten Gerichts (Christus auf dem Regenbogen) im hohen Schiff und das Martyrium des heiligen Sebastian im südlichen Seitenschiff. Diese Kunstwerke bieten einen Einblick in die religiösen und kulturellen Erzählungen der damaligen Zeit.
Das reich verzierte Taufbecken, das 1492 gefertigt wurde, ist ein Meisterwerk spätgotischer Steinmetzkunst. Ursprünglich in der ursprünglichen Taufkapelle platziert, steht es heute stolz im Chor. Sein Pendant, das 1498 vom selben Meister geschaffen wurde, befindet sich im Freiburger Münster und unterscheidet sich nur in der figürlichen Dekoration.
Die Buntglasfenster im zentralen Fenster des Chors, die aus dem Jahr 1457 stammen, waren ein Geschenk der Stadt Biel. Diese Fenster zeigen die Passion Christi und Szenen aus dem Leben des heiligen Benedikt und verleihen dem Innenraum der Kirche einen lebendigen Touch.
Die Reformierte Stadtkirche beherbergt drei bemerkenswerte Orgeln. Die Hauptorgel, die sich auf der steinernen Westempore befindet, wurde 2011 von der Orgelbaufirma Metzler gebaut. Diese Orgel ist einzigartig durch ihr winddynamisches viertes Manualwerk, was sie zur ersten großen Orgel der Welt mit einem solchen Mechanismus macht. Sie verfügt über 51 Register, die auf vier Manuale und ein Pedal verteilt sind.
Die Schwalbennestorgel, die an der Nordwand des hohen Schiffs angebracht ist, wurde 1994 von Metzler Orgelbau gebaut. Dieses Instrument mit seinen neun Registern ist für die Aufführung spätgotischer, Renaissance- und frühbarocker Orgelmusik konzipiert. Ihre bemalten Flügeltüren, die 1995 fertiggestellt wurden, tragen zu ihrer optischen Anziehungskraft bei.
Zusätzlich gibt es die Chororgel, die 2003 von Peter Kraul in Zusammenarbeit mit der Hochschule der Künste Bern geschaffen wurde. Sie verfügt über fünf Register und ist ein experimentelles Stück, das dem musikalischen Repertoire der Kirche eine moderne Note verleiht.
Der Glockenturm der Kirche beherbergt fünf Glocken, die alle von der Gießerei H. Rüetschi in Aarau gegossen wurden. Die meisten Glocken stammen aus dem Jahr 1882, obwohl zwei nach dem Zweiten Weltkrieg, 1947 und 1955, hinzugefügt wurden und jene ersetzten, die an kriegsbeschädigte Gemeinden im Elsass geschenkt wurden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Reformierte Stadtkirche in Biel nicht nur ein Ort des Gottesdienstes ist, sondern auch ein Leuchtturm von historischer und kultureller Bedeutung. Ihre architektonische Pracht, künstlerischen Schätze und reiche Geschichte machen sie zu einem unverzichtbaren Besuch für jeden, der die schöne Stadt Biel erkundet. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Kunstliebhaber oder einfach neugierige Reisende seid, die Reformierte Stadtkirche verspricht ein bereicherndes und unvergessliches Erlebnis.
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