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Schenkbarsches Haus

Schenkbarsches Haus Biedenkopf

Schenkbarsches Haus

Im malerischen Städtchen Biedenkopf in Hessen, Deutschland, erhebt sich das Schenkbarsche Haus als Zeugnis mittelalterlicher Baukunst und der reichen Geschichte, die sich innerhalb seiner Mauern entfaltet hat. Dieses faszinierende Bauwerk, das als das älteste Haus in Biedenkopf gilt, bietet Besuchern eine fesselnde Reise durch die Zeit, von seinen Anfängen im 13. Jahrhundert bis zu seiner heutigen Rolle als kulturelles Wahrzeichen.

Die Geschichte des Schenkbarschen Hauses

Die Geschichte des Schenkbarschen Hauses beginnt vor dem Jahr 1254, einer Zeit, in der Biedenkopf erstmals befestigt wurde. Ursprünglich als Burgmannshof errichtet, war das Haus strategisch als Teil der „villa Biedencap“ positioniert. Seine frühe Geschichte ist eng mit der Entwicklung der Stadt verknüpft, da es verschiedenen Adelsfamilien diente und eine zentrale Rolle in den feudalen Strukturen der Region spielte.

Im Laufe der Jahrhunderte wechselte das Haus mehrfach den Besitzer, wobei bemerkenswerte Familien wie die von Münchhausen, von Hohenfels und von Breidenbach ihre Spuren hinterließen. Im 17. Jahrhundert erhielt das Haus seinen heutigen Namen von Schultheiß Schenkbar, der 1610 die oberen Stockwerke hinzufügte und dem Gebäude sein charakteristisches Fachwerk-Aussehen verlieh.

Architektonisches Wunder

Das Schenkbarsche Haus ist ein eindrucksvolles Beispiel traditioneller deutscher Architektur, das eine Mischung aus mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Stilen zeigt. Seine dreistöckige Struktur mit einem Satteldach und Gaubenfenstern ruht auf einem soliden Steinfundament. Die unteren Etagen, die aus der mittelalterlichen Zeit stammen, zeigen verschiedene Bauphasen und verdeutlichen die Entwicklung des Gebäudes im Laufe der Zeit.

Eines der faszinierendsten Merkmale des Hauses ist seine Fachwerkkonstruktion, eine Technik, die im 17. Jahrhundert in Deutschland weit verbreitet war. Das Holzfachwerk, kombiniert mit den schiefergedeckten oberen Etagen, schafft eine visuell beeindruckende Fassade, die über die Jahrhunderte hinweg bemerkenswert gut erhalten geblieben ist.

Ein widerstandsfähiger Überlebender

Trotz der Herausforderungen der Zeit, Kriege und Naturkatastrophen hat das Schenkbarsche Haus standhaft überlebt und zahlreiche Stadtbrände sowie die Wirren des Dreißigjährigen Krieges überstanden. Während dieses Konflikts nutzten schwedische Truppen das Haus strategisch, indem sie sogar das Dach entfernten, um Kanonen auf das nahegelegene Schloss zu richten, das von kaiserlichen Truppen besetzt war.

Diese Widerstandsfähigkeit hat dem Schenkbarschen Haus nicht nur den Status eines geschützten historischen Denkmals, sondern auch eines kulturellen Wahrzeichens in Hessen eingebracht. Sein Überleben durch die Zeiten macht es zu einem einzigartigen Symbol der Ausdauer und historischen Kontinuität in der Region.

Die Museen im Inneren

Heute ist das Schenkbarsche Haus mehr als nur ein historisches Gebäude; es ist ein lebendiges Kulturzentrum, das zwei faszinierende Museen beherbergt. Das Ikonenmuseum bietet einen tiefen Einblick in die Welt der russischen und griechischen Ikonen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert und vermittelt Einblicke in die theologische Bedeutung und künstlerischen Techniken dieser heiligen Bilder.

Zusätzlich zeigt das Textilmuseum die reiche Geschichte der Textilproduktion in der Region mit Ausstellungen, die die traditionellen Methoden und Materialien über die Jahrhunderte hinweg beleuchten. Besucher können die kunstvolle Handwerkskunst bewundern und ein tieferes Verständnis für das kulturelle Erbe gewinnen, das in diesen Mauern bewahrt wird.

Preisgekrönte Restaurierung

Die sorgfältige Restaurierung des Schenkbarschen Hauses blieb nicht unbeachtet. Im Jahr 2012 wurde das Gebäude mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis für die akribische Arbeit ausgezeichnet, die seine historische Integrität bewahrte und es gleichzeitig für die moderne Nutzung anpasste. Im folgenden Jahr erhielt es den ersten Denkmalschutzpreis des Landkreises Marburg-Biedenkopf, was seinen Status als geschätztes Kulturgut weiter festigte.

Erkundung von Biedenkopf

Besucher des Schenkbarschen Hauses werden von dem charmanten Städtchen Biedenkopf mit seinen Kopfsteinpflasterstraßen, malerischen Geschäften und der reizvollen Aussicht auf die umliegende Landschaft verzaubert sein. Das Haus dient als perfekter Ausgangspunkt, um die reiche Geschichte und architektonische Schönheit der Stadt zu erkunden.

Geführte Touren durch das Schenkbarsche Haus bieten einen tiefen Einblick in seine architektonischen Merkmale, einschließlich der einzigartigen Bautechniken des Fachwerkdesigns. Als letzte Station vieler architektonischer Rundgänge durch Biedenkopf bietet das Haus ein umfassendes Verständnis der regionalen Bauweisen und des historischen Kontexts.

Zusammenfassend ist das Schenkbarsche Haus nicht nur ein Gebäude; es ist eine Erzählung von Widerstandsfähigkeit, Geschichte und kultureller Bedeutung. Seine Mauern erzählen die Geschichten vergangener Bewohner und die sich ständig weiterentwickelnde Geschichte von Biedenkopf. Für diejenigen, die eine tiefere Verbindung zum architektonischen und historischen Erbe Deutschlands suchen, ist ein Besuch dieses bemerkenswerten Hauses ein unverzichtbares Erlebnis.

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