Der Rote Bau, ein auffälliges Gebäude aus roten Ziegeln in Biberach an der Riß, Baden-Württemberg, steht als Symbol für die reiche Geschichte der Stadt und ihre sich wandelnden Aufgaben. Dieses Kulturdenkmal, geprägt durch sein symmetrisches Design und seine bewegte Vergangenheit, lädt Besucher ein, eine Geschichte zu entdecken, die Architektur, Gemeinschaftspflege und historischen Widerstand miteinander verknüpft.
Die Geschichte des Roten Baus beginnt im späten 19. Jahrhundert, als der Zimmermeister und Zierhersteller Carl Friedrich Neff eine imposante Struktur ins Auge fasste. Ursprünglich als größeres Bauwerk geplant, sollte das Gebäude als Kloster für die Kongregation der Christlichen Liebe des Dritten Ordens des heiligen Franziskus dienen, die 1846 in Ehingen gegründet wurde. Doch nur der Südflügel wurde fertiggestellt, das ehrgeizige Projekt blieb unvollendet.
Der Bau, entworfen vom Bezirksbaumeister Carl Josef Banholzer, wurde 1868 fertiggestellt. Kurzzeitig diente er als Mutterhaus der Kongregation, die als Franziskanerinnen von Reute bekannt sind, bevor sie während des Deutsch-Französischen Krieges umzogen. In dieser Zeit verwandelte sich der Rote Bau in ein Kriegslazarett mit 100 Betten, betreut von 20 Schwestern aus Reute.
Nach seiner Zeit als Krankenhaus änderte der Rote Bau erneut seine Bestimmung. Er wurde zu einer Frauenschule für Arbeit und zum Hauptsitz von Carl Neffs Kunststickereiunternehmen. 1876 erwarb das Hospital zum Heiligen Geist das Gebäude, um es als neues Krankenhaus und später als Altersheim zu nutzen. Die Hinzufügung der Zwerchgiebel mit Uhren in den Jahren 1898/99 verlieh ihm ein markantes architektonisches Profil.
Im Laufe der Jahre beherbergte der Rote Bau verschiedene Einrichtungen, darunter Räume für Obduktionen, Zellen für psychisch Kranke und eine Leichenhalle. Nachdem ein Feuer 1887 das Armenhaus und das Pockenkrankenhaus in der Nähe der Magdalenenkirche zerstört hatte, fanden diese Patienten hier Zuflucht.
1970 erwog der Stadtrat den Abriss des Roten Baus im Rahmen eines Sanierungsplans für den Bürgerheim-Komplex. Doch das Gebäude blieb erhalten und erhielt 1980 neues Leben als provisorischer Büroraum für städtische Abteilungen. Bis 1989 wandelte es sich in eine Wohnstätte für Spätaussiedler, Asylsuchende und Obdachlose.
Zwischen 2014 und 2016 wurde das Gebäude umfassend renoviert, was etwa 4,9 Millionen Euro kostete. Diese Restaurierung ermöglichte es dem Roten Bau, ein neues Kapitel als Heimat des Biberacher Stadtarchivs und des Wieland-Archivs der Wieland-Stiftung zu beginnen, um die historischen Dokumente und das literarische Erbe der Stadt zu bewahren.
Der architektonische Reiz des Roten Baus liegt in seiner robusten Ziegelbauweise, einem charakteristischen Merkmal des 19. Jahrhunderts in Oberschwaben. Obwohl die ursprünglichen Pläne für ein größeres Bauwerk nie verwirklicht wurden, strahlt die bestehende Struktur eine gewisse Vollständigkeit und historische Bedeutung aus.
Das symmetrische Layout und die dekorativen Elemente, wie die Zwerchgiebel mit Uhren, spiegeln die sorgfältige Handwerkskunst ihrer Zeit wider. Seine beständige Präsenz an der Ecke Waldseer Straße und Königsbergallee, gegenüber der Biberacher Arbeitsagentur, macht ihn zu einem markanten Wahrzeichen.
Heute steht der Rote Bau nicht nur als historisches Gebäude, sondern auch als Symbol für Biberachs Anpassungsfähigkeit und Engagement, sein kulturelles Erbe zu bewahren. Besucher können die darin untergebrachten Archive erkunden, die Einblicke in die Vergangenheit der Region und das Leben des berühmten Dichters Christoph Martin Wieland bieten.
Ob ihr euch für Geschichte interessiert, Architektur liebt oder einfach nur neugierig auf die Entwicklung Biberachs seid, der Rote Bau bietet einen einzigartigen Einblick in ein Gebäude, das im Laufe der Jahrzehnte viele Zwecke erfüllt hat. Seine Mauern erzählen Geschichten von Fürsorge, Widerstandsfähigkeit und Wandel, was ihn zu einem unverzichtbaren Halt auf jeder Tour durch diese charmante deutsche Stadt macht.
Abschließend ist der Rote Bau nicht nur ein Stück Architektur, sondern eine lebendige Erzählung der Geschichte Biberachs. Seine Fähigkeit, sich anzupassen und der Gemeinschaft in verschiedenen Funktionen über die Jahre zu dienen, zeugt von seiner Bedeutung. Wenn ihr durch seine Flure wandert, werdet ihr Teil seiner fortlaufenden Geschichte, verbindet euch mit der Vergangenheit und blickt in die Zukunft.
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