Die St. Marienkirche in Bernau, lokal bekannt als St. Mary's Church Bernau, ist ein beeindruckendes Zeugnis der reichen Geschichte und architektonischen Meisterschaft von Bernau bei Berlin in Brandenburg, Deutschland. Diese spätgotische Kirche, die mit ihrer imposanten Erscheinung das historische Stadtbild von Bernau dominiert, lädt Besucher ein, Jahrhunderte der Geschichte zu entdecken und sich an den bemerkenswerten künstlerischen und architektonischen Details zu erfreuen.
Die Ursprünge der St. Marienkirche Bernau reichen etwa bis ins Jahr 1240 zurück, als sie zunächst als romanische Basilika errichtet wurde. Um 1280 wurde die Kirche in den gotischen Stil umgebaut. Zwischen 1400 und 1519 wurde die Basilika weiter zur spätgotischen Hallenkirche umgestaltet, die wir heute sehen.
Eine der bedeutendsten Veränderungen an der Struktur der Kirche war der Abriss des ursprünglichen Feldsteinturms im Jahr 1839. Unter der Leitung des Kreisbauinspektors Julius Manger wurde bis 1846 ein neuer 57,4 Meter hoher Backsteinturm errichtet, der bis heute ein markantes Merkmal der Kirche ist.
Die St. Marienkirche Bernau hat auch eine bewegende historische Bedeutung. Eine Gedenktafel an einer ihrer Säulen, die 1884 in Anwesenheit des preußischen Kronprinzen und seiner Gemahlin angebracht wurde, erinnert an den Moment, als die sterblichen Überreste von König Gustav II. Adolf, der 1632 in der Schlacht bei Lützen fiel, in der Kirche niedergelegt wurden. Dieses Ereignis wurde von einer Trauerpredigt begleitet, wie es Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg angeordnet hatte.
Die Geschichte der Kirche ist auch mit politischen Ereignissen verknüpft. In der Nacht des 1. Mai 1933 erklomm der Kommunist Peter Schlawitz den Kirchturm, um die Rote Fahne, ein Symbol der sozialistischen und kommunistischen Bewegung, zu hissen, die von der Kommunistin Marie Brendel genäht worden war.
Im Jahr 1999 führten Bauarbeiten auf dem Kirchplatz zur Entdeckung von zwei Glockengießanlagen auf dem ehemaligen Friedhofsgelände. Die Überreste einer Glockenform und mehrere Brennkanäle wurden gefunden, und ein Mosaik nördlich der Kirche markiert nun den Fundort.
Die St. Marienkirche Bernau ist eine Hallenkirche aus Backstein mit einem vierjochigen Langhaus, das auf der Nordseite um ein zweites Seitenschiff erweitert wurde und somit eine vierjochige Struktur bildet. Das Langhaus ist mit einem Satteldach über drei Schiffen gedeckt, während das vierte Schiff Quergiebel mit Strebegiebeln hat. Der Grundriss des Langhauses erinnert an die vierjochige Marienkirche in Kamenz.
Die ältesten Teile der Kirche sind die beiden nördlichen Seitenschiffe, die wahrscheinlich aus dem späten 14. oder frühen 15. Jahrhundert stammen. Diese wurden dem Langhaus des vermutlichen basilikanischen Vorgängerbaus hinzugefügt, von dem Teile in der nördlichen Pfeilerreihe des Langhauses erhalten sind. Die Pfeiler zwischen den beiden nördlichen Seitenschiffen sind achteckig mit halbkreisförmigen Vorsprüngen.
Der Umgangschor, der etwa von 1480 bis 1490 datiert, zeichnet sich durch robuste Rundpfeiler mit gedrehten Diensten und einfachem Rippengewölbe aus. Die Strebepfeiler sind nach innen gezogen und erscheinen außen nur als flache Pilaster.
Die Südwand des Langhauses und die Südvorhalle wurden etwa zur gleichen Zeit wie der Chor gebaut und sind durch Kopfkonsolen charakterisiert. Das südliche Seitenschiff und das Langhaus wurden wahrscheinlich später errichtet, mit achteckigen Pfeilern, die denen zwischen den nördlichen Seitenschiffen ähneln. Das Datum 1519, das im östlichen Joch des Langhauses gefunden wurde, markiert wahrscheinlich den Abschluss der Renovierungsarbeiten. Das Langhaus und die Vorhalle haben Sterngewölbe, während das südliche Seitenschiff kleinere, fantasievolle Sternnetzfiguren zeigt.
Das Innere der Kirche ist mit einer Vielzahl wertvoller Kunstwerke geschmückt. Das spätgotische Flügelaltarretabel von etwa 1520, möglicherweise aus der Schule von Lucas Cranach dem Älteren, ist das kostbarste. Es zeigt 39 figürliche und 68 bildliche Darstellungen, wobei der zentrale Schrein eine Krönung der Jungfrau Maria zwischen musizierenden Engeln und vier Heiligen darunter zeigt. Die Flügel zeigen 24 Heilige in drei Reihen sowie weitere Szenen aus dem Leben Christi und Mariens und Heiligenlegenden auf den Doppel- und Standflügeln. Das reiche Maßwerk mit geschnitzten Figuren krönt den Altar.
Die Triumphkreuzgruppe von 1520, die auf einer Reihe geschnitzter, gekreuzter Maßwerkbögen steht, dominiert den Innenraum der Kirche. Die reich geschnitzte Kanzel mit einem kronenartigen Schalldeckel stammt aus dem Jahr 1609 und zeigt zwei ältere Schnitzereien von Christus und Maria aus etwa 1500 am Kanzelkorb. Das kelchförmige Taufbecken stammt aus dem 14./15. Jahrhundert.
Mehrere künstlerisch wertvolle Schnitzereien und Reliefs sind bemerkenswert, darunter ein Sandsteinrelief von Christus am Ölberg aus dem frühen 15. Jahrhundert, ein kleineres Holzrelief der Geißelung Christi und eine sitzende Madonna unter einem Baldachin aus etwa 1520.
Die Kirche beherbergt auch zwei Opferstöcke aus dem 16. und 17. Jahrhundert, eine ehemalige Sakristeitür aus dem 16. Jahrhundert und vier Pastorenporträts aus der zweiten Hälfte des 17. bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Galerie im äußeren nördlichen Seitenschiff, die 1614 als Chor der Tuchmacher, Schuhmacher und Diener errichtet wurde, zeigt 75 Gemälde mit Szenen aus dem Alten Testament auf ihrer Brüstung.
Die Bestuhlung aus dem 16. und 17. Jahrhundert ist fast vollständig erhalten, wobei der reich geschnitzte und eingelegte Bürgermeisterstuhl aus dem späten 16. Jahrhundert auf der Südseite, der geschnitzte Wangen eines älteren Stuhls aus dem frühen 16. Jahrhundert aufweist, besonders hervorzuheben ist. Der Schülerchor bewahrt Teile eines Orgelprospekts aus dem 16. Jahrhundert, drei Schnitzereien und zwei Gemälde. Die Sakristei enthält zwei historische Kerzenhalterengel aus etwa 1500 und ein Antependium aus italienischer Seide aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Zahlreiche Epitaphe und Grabdenkmäler, meist aus dem 16. und 17. Jahrhundert, sind im Kircheninneren und in der südlichen Vorhalle ausgestellt.
Die Orgelgeschichte von Bernau erstreckt sich über mehr als 500 Jahre. 1519 baute Blasius Lehmann eine neue Orgel, die 1548 von Meister Leonhard aus Frankfurt (Oder) um ein Rückpositiv oder eine zweite Orgel ergänzt wurde. 1572-1573 schuf der Hamburger Orgelbauer Hans Scherer der Ältere ein neues Werk mit 26 Registern auf zwei Manualen, mit angehängtem Pedal. Die Disposition dieser Orgel wurde in Michael Praetorius' Syntagma musicum (1619) aufgenommen. Paul Lüdemann fügte wahrscheinlich 1617-1618 ein Brustwerk auf einem dritten Manual hinzu und 1626 ein freies Pedalwerk in zwei flankierenden Türmen.
Nach Reparaturen durch Johann Nette in den Jahren 1671-1673 erneuerte Arp Schnitger 1710 das Windsystem, die gemischten Register und fast alle Zungenstimmen und veränderte die Windladen. Der Bernauer Organist und Orgelbauer Andreas Benjamin Lehmann wartete und reparierte die Orgel von 1740-1770. Johann Simon Buchholz überholte die Orgel 1789-1790 und nahm Änderungen vor. Nach Kriegsschäden war die Reparatur durch Carl Friedrich Kühnzak 1816 unbefriedigend, was zu einem vollständigen Neubau durch Wilhelm Sauer in den Jahren 1863-1864 führte. Diese Orgel hatte ein dreimanualiges Werk mit 37 Registern auf mechanischen Kegelladen hinter einem neugotischen Prospekt, der bis heute erhalten ist. Barnim Grüneberg baute die Orgel 1905 um, fügte pneumatische Trakturen und einen freistehenden Spieltisch hinzu und ersetzte 1925
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