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Kriegerdenkmal

Kriegerdenkmal Barsinghausen

Kriegerdenkmal

In der malerischen Stadt Barsinghausen, eingebettet in der Region Niedersachsen, steht ein Denkmal, das sowohl ein Zeugnis der Geschichte als auch ein Symbol des Gedenkens ist. Das Kriegerdenkmal, oft als Altes Kriegerdenkmal bezeichnet, ist ein bedeutendes kulturelles Wahrzeichen, das die Essenz einer vergangenen Ära und den Geist der Gemeinschaft einfängt.

Die historische Bedeutung des Kriegerdenkmals

Das Kriegerdenkmal wurde am 22. März 1897 errichtet, um den 100. Geburtstag von Kaiser Wilhelm I. zu feiern. Ursprünglich im Stadtzentrum am Thie, wo sich Marktstraße und Kirchstraße kreuzen, platziert, war dieses Denkmal Zeuge zahlreicher Feierlichkeiten und Paraden, die von den örtlichen Vereinen Barsinghausens organisiert wurden. Die Verlegung des Denkmals im September 1951 aufgrund von Straßenverbreiterungen brachte es an seinen heutigen Standort in der Grünanlage östlich des Ziegenteichs, gegenüber dem Rathaus an der Bergamtstraße.

Die Bedeutung dieses Denkmals ist tief in den historischen Kontext des ehemaligen Königreichs Hannover verwurzelt. Nach der Annexion durch Preußen im Jahr 1866 war die lokale Stimmung gegenüber der preußischen Herrschaft eher ablehnend, was dazu führte, dass nur wenige Denkmäler zu Ehren preußischer oder kaiserlicher Leistungen errichtet wurden. Das Kriegerdenkmal ist eine dieser seltenen Gedenkstätten und verkörpert die komplexen historischen Erzählungen der Region.

Architektonische Merkmale und Inschriften

Das Kriegerdenkmal ist ein Obelisk aus Wealden-Sandstein, der auf einem mehrstufigen Sockel mit quadratischer Basis ruht. Diese elegante Struktur wurde von August Gehrke, einem Meistersteinmetz und Gemeinderat in Barsinghausen, geschaffen. Die Ostseite des Obelisken ist mit einem runden Bronzemedaillon verziert, das ein Reliefporträt von Kaiser Wilhelm I. zeigt, begleitet von der Inschrift DEM ANDENKEN KAISER WILHELMS DES GROSSEN (Zum Gedenken an Kaiser Wilhelm den Großen).

Jede Seite des Sockels trägt eine eigene Inschrift, die dem Denkmal zusätzliche Bedeutung verleiht. Die Ostseite nennt das Datum des 100. Geburtstags des Kaisers und die Einweihung des Denkmals: 22. März 1897. Die Nordseite ehrt die tapferen Soldaten des Kaisers mit den Worten UND SEINEN TAPFEREN KRIEGERN (Und seinen tapferen Kriegern). Die Südseite würdigt das Engagement der Gemeinde: GEWIDMET VON DER GEMEINDE BARSINGHAUSEN (Gewidmet von der Gemeinde Barsinghausen). Die Westseite, ursprünglich mit den Jahren 1870=1871 1864=1866 beschriftet, wurde später um die Namen von zwei Barsinghäusern ergänzt, die in der Schlacht bei Langensalza auf der Seite Hannovers gegen Preußen gefallen sind.

Ein Denkmal mit doppelter Widmung

Diese doppelte Widmung macht das Kriegerdenkmal einzigartig. Es ehrt sowohl Kaiser Wilhelm I. als auch die örtlichen Soldaten, die gegen seine Truppen kämpften, und spiegelt die komplexen und oft widersprüchlichen Loyalitäten der damaligen Zeit wider. Ursprünglich war der Obelisk mit einem bronzenen Adler gekrönt, einem Symbol der kaiserlichen Macht. Leider wurde der Adler durch Vandalismus schwer beschädigt, und Versuche, ihn zu reparieren, scheiterten aufgrund der fragilen Natur des dünnen Metalls. Die Überreste des Adlers wurden eine Zeit lang aufbewahrt, gingen aber schließlich verloren, und Diskussionen in den frühen 1990er Jahren über die Schaffung eines Ersatzes aus Stein führten zu keinem Ergebnis.

Erhaltung und kulturelle Bedeutung

Heute steht das Kriegerdenkmal unter dem Schutz als Kulturdenkmal gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG, anerkannt für seine historische Bedeutung und seine Rolle als öffentliches Zeugnis der Vergangenheit. Die Gemeinschaft von Barsinghausen schätzt das Denkmal weiterhin, nicht nur als Stück Geschichte, sondern auch als Symbol der Widerstandsfähigkeit und kollektiven Erinnerung der Stadt.

Besucher von Barsinghausen finden das Kriegerdenkmal als eindrucksvolles Wahrzeichen, das still inmitten des Grüns steht und stumm das Vergehen der Zeit und die wechselnden Strömungen der Geschichte bezeugt. Das Denkmal lädt zur Reflexion über die Komplexität des Erbes und die bleibende Bedeutung des Gedenkens an die Vorfahren ein.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Kriegerdenkmal in Barsinghausen mehr ist als nur ein steinerner Obelisk; es ist eine in Stein gemeißelte Erzählung, die die Geschichte einer Gemeinschaft, ihrer Kämpfe und ihres anhaltenden Respekts vor der Geschichte erzählt. Ob ihr Geschichtsinteressierte oder neugierige Reisende seid, ein Besuch dieses Denkmals bietet einen tiefen Einblick in die verflochtenen Schicksale einer Stadt und ihrer Menschen.

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