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St. Marien (Niederbreisig)

St. Marien (Niederbreisig) Bad Breisig

St. Marien (Niederbreisig)

St. Marien, gelegen in der malerischen Stadt Bad Breisig in der Region Rheinland-Pfalz, ist ein beeindruckendes Beispiel barocker Architektur und ein Zeugnis der reichen kulturellen Vielfalt der Gegend. Diese römisch-katholische Pfarrkirche, offiziell Maria Himmelfahrt genannt, ist ein Symbol für Geschichte und Glauben und zieht Besucher mit ihrer ruhigen Schönheit und faszinierenden Vergangenheit an.

Die Geschichte von St. Marien

Die Ursprünge von St. Marien reichen bis zu den ersten Erwähnungen einer Pfarrkirche in Breisig im Jahr 1041 zurück. Ursprünglich lag die Schirmherrschaft bei der St. Florin Abtei in Koblenz, doch im Laufe der Jahrhunderte wurde sie gemeinsam mit der Abtei Essen geteilt. Im Jahr 1337 wurde erstmals eine Kapelle, die dem Heiligen Nikolaus und dem Heiligen Sebastian gewidmet war, in Niederbreisig erwähnt, die als Filialkapelle von St. Viktor in Oberbreisig diente.

Die heutige Kirche verdankt ihre Pracht maßgeblich den Bemühungen von Anna Salome von Salm-Reifferscheidt, der Äbtissin von Essen, die 1654 den Grundstein für den Turm legte. Der Bau des Chors und des Kirchenschiffs erfolgte zwischen 1718 und 1725, und die Kirche wurde am 6. Oktober 1727 geweiht. Erst 1786 wurde Niederbreisig zu einer eigenständigen Pfarrei erhoben.

Architektonisches Meisterwerk

St. Marien ist eine barocke Hallenkirche, die sich durch ihr einschiffiges Design und ihre exquisiten architektonischen Details auszeichnet. Die Kirche ist nach Südosten ausgerichtet, anstatt traditionell nach Osten, eine Entscheidung, die durch die Lage im alten Stadtzentrum beeinflusst wurde. Der Architekt, vermutlich Philipp Honorius Ravensteyn, integrierte gotisch inspirierte Elemente wie Strebepfeiler und Rippengewölbe, die von Pilastern getragen werden.

Die Außenfassade der Kirche besticht durch ihr auffälliges weißes Äußeres und den markanten Glockenturm, der sowohl als Wahrzeichen als auch als Eingang dient. Dieser Turm, der 1718 fertiggestellt wurde, verfügt über ein barockes Pilasterportal und eine charakteristische Doppeldachhaube mit offener Laterne, in der drei Glocken untergebracht sind, von denen die älteste aus dem Jahr 1400 stammt.

Das Innere von St. Marien

Im Inneren bewahrt die Kirche viele ihrer originalen barocken Einrichtungsgegenstände, die von dunklen Holztönen und vergoldeten Akzenten dominiert werden. Der Hochaltar und die Seitenaltäre, die aus dem frühen 18. Jahrhundert stammen, sind zentrale Punkte des Innenraums. Der Hauptaltar zeigt eine Skulptur der Himmelfahrt Mariens, flankiert von Figuren von Heiligen und Engeln, während die Seitenaltäre den Heiligen Nikolaus und Sebastian gewidmet sind.

Ein bemerkenswertes Artefakt in der Kirche ist ein Silberkreuz aus etwa 1400, das angeblich eine Reliquie aus der Donatus-Kapelle enthält. Dieses kostbare Stück ist in einem Basaltgehäuse untergebracht, das mit den Worten "Ecce lignum crucis – Seht das Holz des Kreuzes" beschriftet ist.

Die Orgel und andere Schätze

Die Orgel der Kirche, ein Meisterwerk der Handwerkskunst, hat im Laufe der Jahrhunderte mehrere Umgestaltungen erfahren. Das aktuelle Instrument, das 2012 von Rowan West fertiggestellt wurde, spiegelt den Stil des norddeutschen Barocks wider, mit einer historischen Fassade, die von Dietrich Wellmer restauriert wurde. Diese Orgel, mit ihren 28 Registern, ist sowohl für das Auge als auch für das Ohr ein Genuss und zeugt vom reichen musikalischen Erbe der Kirche.

Zu den weiteren Schätzen von St. Marien gehören mehrere geschnitzte Statuen von Heiligen, eine wunderschön verzierte Kanzel aus der Zeit um 1730 und eine hölzerne Empore, die mit Rokoko-Reliefs und Putten geschmückt ist. Die Empore, zusammen mit den Kirchenbänken, ist aus hellem Eichenholz gefertigt, was einen Kontrast zu den dunkleren Tönen der anderen Holzeinrichtungen bildet.

Ein Besuch in St. Marien

Besucher von St. Marien werden von einem Gefühl der Ruhe und Ehrfurcht empfangen, das durch das helle Innere der Kirche, dank ihrer großen Rundbogenfenster, verstärkt wird. Die ruhige Atmosphäre der Kirche lädt zur Besinnung und zur Wertschätzung ihrer künstlerischen und historischen Bedeutung ein.

St. Marien ist nicht nur ein Ort des Gebets; sie ist ein kulturelles Denkmal, das die Geschichte des Glaubens und der Widerstandsfähigkeit einer Gemeinschaft durch die Jahrhunderte erzählt. Von ihrer barocken Pracht bis zu ihrer bewegten Vergangenheit bietet St. Marien einen Einblick in das Herz der Bad Breisiger Geschichte und ist ein Muss für alle, die die Region erkunden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass St. Marien ein Zeugnis für die bleibende Schönheit und den historischen Reichtum der Region Rheinland-Pfalz ist. Ihre Mauern hallen wider von den Geschichten vergangener Jahrhunderte und laden Besucher ein, in die Vergangenheit einzutauchen und das bemerkenswerte Erbe dieser Kirche zu erleben.

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