Versteckt in der malerischen Stadt Ústí nad Labem in Tschechien, erhebt sich das Nordböhmische Theater für Oper und Ballett (lokal bekannt als Severočeské divadlo opery a baletu) als ein Leuchtfeuer des kulturellen Erbes und der künstlerischen Exzellenz. Dieses majestätische neobarocke Theater, geschmückt mit Elementen des Jugendstils, fasziniert das Publikum seit seiner professionellen Gründung im Jahr 1909. Mit einer Sitzkapazität von 800 verspricht es sowohl Opern- als auch Ballettliebhabern ein intimes und dennoch grandioses Erlebnis.
Die Wurzeln des Nordböhmischen Theaters für Oper und Ballett reichen bis ins Jahr 1818 zurück, als die erste Amateurtheatergruppe gegründet wurde. Anfangs waren die Aufführungen überwiegend auf Deutsch, was die demografische Zusammensetzung der Region im 19. Jahrhundert widerspiegelte. Als die ursprünglichen Mitglieder in den 1840er Jahren weniger wurden, tauchte im darauffolgenden Jahrzehnt eine neue Welle von Enthusiasten auf und hauchte der Theaterszene neues Leben ein.
Das späte 19. Jahrhundert war ein Wendepunkt, als die Diskussionen über den Bau eines eigenen Theatergebäudes an Fahrt aufnahmen. Die Stadt stellte 1899 ein Grundstück am heutigen Lidické Platz zur Verfügung, und ein Theaterkomitee, später umbenannt in die Gesellschaft für den Bau des Theaters, wurde gegründet, um das Projekt zu überwachen. Das Komitee sammelte erfolgreich beträchtliche Mittel, darunter großzügige Spenden von der örtlichen Brauerei, der Sparkasse und der Gesellschaft für chemische und metallurgische Produktion. Bis 1906 hatte die Stadt beschlossen, ein Theater mit einer Kapazität von 700 bis 800 Plätzen zu bauen und einen Architekturwettbewerb ausgeschrieben.
Von 42 Einsendungen wurde der Entwurf des Wiener Architekten Alexander Graf ausgewählt, obwohl er es nicht in die Endrunde des Wettbewerbs geschafft hatte. Graf, bekannt für seine Arbeiten an Theatern in Znojmo, Most und dem slowenischen Nationaltheater, entwarf ein Design, das schließlich über eine Million österreichische Kronen kostete. Die Eröffnungsvorstellung im Jahr 1909 zeigte Grillparzers Sapho, mit Maria Pospischilová, der ersten Direktorin des Theaters, in der Hauptrolle.
Das Nordböhmische Theater für Oper und Ballett ist ein Meisterwerk der neobarocken Architektur mit Jugendstilelementen. Das vierstöckige, rechteckige Gebäude ist mit einem komplexen System von Mansarddächern gekrönt. Die Hauptfassade zeichnet sich durch einen abgerundeten Risalit und ein Portikus mit einer Terrasse im ersten Stock aus, die mit Statuen von Amorini geschmückt ist. Die Terrasse und die beiden seitlichen Balkone sind mit dekorativen vergoldeten Ketten verziert, was dem Gebäude eine elegante Note verleiht.
Der zentrale Teil des Risalits verfügt über drei kunstvoll verzierte französische Fenster, flankiert von Pilastern, die das Hauptgesims tragen. Auf diesem Gesims thront ein Giebel mit einer Kartusche und Vasen, die das grandiose Erscheinungsbild vervollständigen. Die Seitenwände sind durch hohe Fenster gekennzeichnet, die von Pilastern eingerahmt sind, während die Rückfassade bescheidener ist und einen prominenten Eingang direkt zur Bühne bietet.
Beim Betreten des Theaters werden die Besucher von einem achteckigen Hauptsaal begrüßt, mit diagonalen Treppen, die zum Balkon führen, und rechteckigen Treppen, die zur Galerie führen. Das Innere ist eine Mischung aus vergoldetem Stuck und naturalistischen Ornamenten, die im Kontrast zu den geometrischen Designs der Beleuchtungskörper stehen. Die Decken, die mit Techniken des frühen 20. Jahrhunderts aus Stahlbeton gebaut wurden, tragen zum historischen Charme des Theaters bei.
Das in Hufeisenform gestaltete Auditorium verfügt über Balkone mit abgerundeten Unterseiten und Stuckdekorationen, die Muscheln ähneln. Das zentrale Trio der Logen ist einzigartig durch Brüstungen verbunden, die ein einheitliches Portikus bilden, das mit einem lunettenförmigen Gewölbe gekrönt ist. Die Decke ist in drei gewölbte Abschnitte unterteilt, mit strahlenförmigen Stuckbändern, und ein Gemälde des Wiener Professors Eduard Veit, das den Fleiß der Menschen in Ústí darstellt, ziert den Raum. Der Vorhang des Theaters, gemalt vom akademischen Künstler Petr Menš, illustriert ein Thema der Commedia dell'arte und verleiht dem Theater eine theatralische Note.
Im Laufe seiner Geschichte hat das Nordböhmische Theater für Oper und Ballett mehrere Wandlungen durchgemacht. In den 1920er Jahren begann das Theater, tschechische Aufführungen zu veranstalten, wobei die erste Tyls Dráteník im Jahr 1919 war. Der Name und die Organisationsstruktur des Theaters änderten sich mehrfach, was die politischen und kulturellen Veränderungen in der Region widerspiegelte.
Während des Zweiten Weltkriegs stand das Theater vor erheblichen Herausforderungen, darunter die Entlassung aller tschechischen und jüdischen Mitarbeiter und die Einführung ideologischer Stücke. Das Theater wurde 1944 aufgrund finanzieller Schwierigkeiten vorübergehend geschlossen, aber nach dem Krieg wiedereröffnet und kurzzeitig in Slawisches Theater von Beneš und Stalin umbenannt, bevor es das Stadttheater von Ústí nad Labem wurde.
In der Nachkriegszeit entwickelte sich das Theater weiter, mit bedeutenden Renovierungen in den 1960er, 1980er und 1990er Jahren. Diese Renovierungen umfassten die Modernisierung der Bühne und der Theatertechnologien, die Restaurierung der Innen- und Außendekorationen und die Hinzufügung zeitgenössischer Kunstwerke. Die letzte Namensänderung erfolgte im Jahr 2004, als es zum Nordböhmischen Theater für Oper und Ballett wurde.
Heute steht das Nordböhmische Theater für Oper und Ballett als Zeugnis des reichen kulturellen Erbes von Ústí nad Labem. Seine atemberaubende Architektur, fesselnden Aufführungen und bewegte Geschichte machen es zu einem Muss für jeden, der die Tschechische Republik erkundet. Ob ihr Opernliebhaber, Ballettfans oder einfach Bewunderer schöner Architektur seid, dieses Theater verspricht ein unvergessliches Erlebnis.
Also, wenn ihr das nächste Mal in Ústí nad Labem seid, taucht unbedingt in die künstlerische Pracht des Nordböhmischen Theaters für Oper und Ballett ein. Es ist mehr als nur ein Theater; es ist ein kulturelles Wahrzeichen, das Besucher aus aller Welt weiterhin inspiriert und verzaubert.
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