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Kollegiatstift St. Ulrich und Afra, Augsburg, später Benediktiner

Kollegiatstift St. Ulrich und Afra, Augsburg, später Benediktiner Augsburg

Kollegiatstift St. Ulrich und Afra, Augsburg, später Benediktiner

Im Herzen von Augsburg in Bayern gelegen, ist das Kloster St. Ulrich und Afra, vor Ort bekannt als Kollegiatstift St. Ulrich und Afra, ein eindrucksvolles Zeugnis jahrhundertealter religiöser Geschichte und architektonischer Pracht. Diese beeindruckende Klosteranlage, einst ein Benediktinerkloster, fasziniert nach wie vor Besucher mit ihrer reichen Vergangenheit und prächtigen Baukunst.

Der historische Hintergrund von St. Ulrich und Afra

Die Geschichte des Klosters St. Ulrich und Afra reicht bis ins 8. Jahrhundert zurück und hat ihre Wurzeln in einer benediktinischen Klostergemeinschaft. Zwischen 1006 und 1012 wurde es durch Bischof Brun offiziell in ein Benediktinerkloster umgewandelt und entwickelte sich zu einem Zentrum religiöser und kultureller Aktivitäten. Der erste Abt, Reginbald, brachte Mönche aus dem Kloster Tegernsee mit und schuf damit eine lebendige spirituelle Gemeinschaft.

Im Jahr 1410 erlangte das Kloster unter Abt Johannes Kissinger das Recht auf Pontifikalien, was seine kirchliche Bedeutung erheblich steigerte. Der Bau der heutigen Kirche begann 1474 und wurde 1500 von Kaiser Maximilian I. als Reichsgotteshaus anerkannt. Trotz kaiserlicher Privilegien blieb das Kloster bis 1577 unter dem Einfluss des Bischofs, bevor es den Status einer freien Reichsabtei erlangte.

Die architektonischen Wunder des Klosters erkunden

Besucher von St. Ulrich und Afra werden von einer beeindruckenden Mischung aus gotischer und Renaissance-Architektur empfangen. Die imposante Fassade der Kirche und ihre kunstvollen Details spiegeln den künstlerischen Geist der damaligen Zeit wider. Im Inneren versetzen die hohen Decken und prächtigen Altäre euch in eine vergangene Ära religiöser Hingabe und künstlerischer Meisterschaft.

Die Bibliothek des Klosters war einst bekannt für ihre umfangreiche Sammlung an Manuskripten und frühen Druckwerken. Sie spielte eine entscheidende Rolle in der Entwicklung von Kalligraphie und Typografie, wobei Persönlichkeiten wie Günther Zainer, der erste Drucker von Inkunabeln in Augsburg, zu ihrem Erbe beitrugen.

Die Rolle des Klosters in der Reformation und darüber hinaus

Während der Reformation stand das Kloster vor Herausforderungen, als 1537 die katholische Messe in Augsburg verboten wurde. Viele Benediktiner suchten Zuflucht in Unterwittelsbach. Nach ihrer Rückkehr 1548 kämpfte das Kloster um seine Unabhängigkeit vom Bistum Augsburg und sicherte sich schließlich den Status einer freien Reichsabtei.

Trotz seiner kirchlichen Erfolge erlebte das Kloster 1802 die Säkularisation. Der letzte Abt, Gregor Schäffler, versuchte die klösterliche Gemeinschaft zu bewahren, doch das Kloster wurde aufgelöst. Seine Besitztümer wurden zwischen Stadt und Staat aufgeteilt und die Klosterkirche wurde 1810 zur Pfarrkirche.

St. Ulrich und Afra heute besuchen

Heute könnt ihr die Überreste der einstigen Pracht des Klosters erkunden. Die Kirche bleibt der Mittelpunkt des Komplexes und bietet einen Einblick in die reiche Geschichte und architektonische Schönheit. Das umliegende Gebiet, einst Heimat einer lebhaften klösterlichen Gemeinschaft, beherbergt nun ein Tagungshotel und setzt die Tradition der Gastfreundschaft fort.

Wenn ihr durch die Klosteranlagen streift, könnt ihr euch die Mönche vorstellen, die einst diese Wege beschritten, in Gebet und Gelehrsamkeit vertieft. Das Erbe des Klosters lebt in der Stadt Augsburg weiter und zeugt von seinem anhaltenden spirituellen und kulturellen Einfluss.

Der Einfluss des Klosters auf die Region

Auf seinem Höhepunkt besaß das Kloster St. Ulrich und Afra über 300 Siedlungen, deren Besitzungen sich über ganz Bayern erstreckten. Diese Gebiete waren in Verwaltungsbezirke gegliedert, was die bedeutende wirtschaftliche und politische Macht des Klosters widerspiegelte. Trotz finanzieller Herausforderungen im späten 18. Jahrhundert bleibt der historische Einfluss des Klosters in der Landschaft der Region sichtbar.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Kloster St. Ulrich und Afra mehr als nur eine historische Stätte ist; es ist ein lebendiges Denkmal für das spirituelle und kulturelle Erbe Augsburgs. Seine Mauern hallen wider von den Gebeten und Bestrebungen vergangener Jahrhunderte und laden euch ein, in die reiche Geschichte einzutauchen. Ob ihr Geschichtsinteressierte oder Gelegenheitsreisende seid, das Kloster bietet eine faszinierende Reise ins Herz der bayerischen Geschichte.

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