Im Herzen von Asti, Italien, befindet sich die Synagoge, die vor Ort als Sinagoga e museo ebraico di Asti bekannt ist. Dieses bemerkenswerte Gebäude ist ein eindrucksvolles Zeugnis des reichen jüdischen Erbes dieser historischen Stadt. Im ehemaligen jüdischen Ghetto in der Via Ottolenghi gelegen, ist diese Synagoge aus dem 18. Jahrhundert ein architektonisches Juwel und ein tiefes Symbol für Widerstandskraft und kulturelle Identität. Obwohl sie nicht mehr für regelmäßige Gottesdienste genutzt wird und nur zu wichtigen Feiertagen und Familienfeiern geöffnet ist, bleibt die Synagoge ein bewegendes Erinnerungsstück an die einst blühende jüdische Gemeinde von Asti.
Die jüdische Präsenz in Asti reicht bis ins Jahr 812 zurück, doch erst im 14. Jahrhundert, nach den Vertreibungen aus Spanien, der Provence und dem Rheinland, begann die Gemeinde zu wachsen. Diese jüdischen Siedler brachten eine einzigartige liturgische Tradition mit, die aschkenasische und altfranzösische Riten vereinte, und sprachen einen Dialekt des Hebräisch-Piemontesischen. Anfangs auf gefährliche Berufe wie Gerberei und Färberei beschränkt, fand die jüdische Gemeinschaft schließlich ihre Nische im Handwerk und Geldverleih, da ihnen der Besitz von Land oder Eigentum untersagt war.
Im Jahr 1553 wurden die Juden von Asti des Ritualmordes beschuldigt, ein dunkles Kapitel ihrer Geschichte. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden unter dem Dekret von Viktor Amadeus II. Ghettos eingerichtet, und die Juden wurden auf bestimmte Gebiete beschränkt. Das Ghetto in Asti befand sich zwischen der Via Cappellai (heute Via Aliberti) und der Via San Bernardino (heute Via Ottolenghi), wo die Synagoge heute steht. Trotz dieser Einschränkungen blühte die jüdische Gemeinde weiter auf, und 1761 wurden 38 jüdische Familien in Asti verzeichnet, die bis 1774 auf 400 Personen anwuchsen.
Die Ankunft der Franzosen im Jahr 1791 markierte einen bedeutenden Wendepunkt, da den Juden die gleiche Staatsbürgerschaft gewährt und das Ghetto abgeschafft wurde. Allerdings wurden mit der Restauration von 1815 die alten Beschränkungen wieder eingeführt. Erst mit dem Statuto Albertino von 1848 erlangten die Juden die volle Emanzipation, was ihnen erlaubte, sich in die breitere Gesellschaft zu integrieren. Bedeutende jüdische Persönlichkeiten aus Asti, wie Senator Isacco Artom und der Finanzier Zaccaria Ottolenghi, spielten eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Stadt.
Tragischerweise schrumpfte die jüdische Bevölkerung im 19. und 20. Jahrhundert aufgrund von Auswanderung in größere Städte und den Schrecken des Holocausts. Die faschistischen Rassengesetze von 1938 und die Nazi-Besatzung im Jahr 1943 führten zur Deportation und Ermordung vieler Juden aus Asti. Heute ist die jüdische Gemeinde in Asti ein kleiner Teil der größeren Gemeinde von Turin, mit einer Gedenktafel im Synagogenhof, die an die Verstorbenen erinnert.
Die heutige Synagoge steht an der Stelle eines früheren Baus aus dem 17. oder 18. Jahrhundert, der 1838 erheblich umgebaut wurde. Größere Renovierungen im Jahr 1889, finanziert von den Familien Artom und Ottolenghi, erweiterten das Gebäude, schufen eine neoklassizistische Fassade und fügten einen neuen Flügel hinzu. Diese Renovierung beinhaltete auch die Schaffung eines Vorhofs, der von einem Eisenzaun umgeben ist, was der Synagoge zusätzliche Pracht verlieh.
Die Fassade der Synagoge in der Via Ottolenghi zeigt ein neoklassizistisches Design mit einem zentralen Eingang, der von zwei Fenstern auf jeder Seite flankiert wird. Die hölzerne Eingangstür, die über eine kurze Treppe erreicht wird, ist von ionischen Säulen eingerahmt, die ein Gebälk tragen, auf dem der hebräische Satz "Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen" (Psalm 145:18) eingraviert ist.
Beim Betreten werden die Besucher von einem Vorraum empfangen. Links befindet sich der Eingang zum Chor und ein Raum, der einst als Wintertempel diente und nun in ein Museum umgewandelt wurde, das mit Gedenktafeln geschmückt ist. Rechts führt eine Treppe zur Frauengalerie. Die Hauptgebetshalle, die den Männern vorbehalten ist, ist ein quadratischer Raum, der durch vier marmorierte Säulen unterteilt ist, die eine gewölbte Decke tragen. In der Mitte stützen diese Säulen eine halbkugelförmige Kuppel, die von einer achteckigen Laterne gekrönt wird, ein markantes architektonisches Merkmal.
Die Heilige Lade, die sich am Ende der Gebetshalle befindet, ist ein kunstvolles Meisterwerk, während die linke Seite des Raumes durch drei große, bogenförmige Fenster mit floralen Glasmalereien erhellt wird. Auf der rechten Seite befindet sich die erweiterte Frauengalerie, die während der Renovierungen von 1889 hinzugefügt wurde.
Ein Teil des Synagogenkomplexes wurde in ein Museum umgewandelt, das die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe der jüdischen Gemeinde in Asti zeigt. Das Museum zeigt Artefakte, Textilien und Holzmöbel aus dem 16. und 17. Jahrhundert und bietet einen Einblick in die Vergangenheit der Gemeinde. Besucher können auch die Gedenktafeln sehen, die diejenigen ehren, die zum Erbe der Synagoge beigetragen haben und die während des Holocausts ums Leben kamen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Synagoge in Asti nicht nur ein Ort der Anbetung ist, sondern ein Leuchtfeuer der Geschichte, Kultur und Widerstandskraft. Ihre Wände erzählen die Geschichten einer Gemeinschaft, die trotz Widrigkeiten mit unerschütterlichem Glauben und Entschlossenheit durchgehalten hat. Für Besucher von Asti bietet ein Besuch dieser historischen Synagoge eine tiefgehende Verbindung zur Vergangenheit und ein tieferes Verständnis des jüdischen Erbes, das diese charmante italienische Stadt geprägt hat.
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