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Pfarrkirche Amstetten-St. Stephan

Pfarrkirche Amstetten-St. Stephan Amstetten

Pfarrkirche Amstetten-St. Stephan

Die Pfarrkirche St. Stephan, auch bekannt als Pfarrkirche Amstetten-St. Stephan, erhebt sich als ein Zeichen historischer und architektonischer Pracht im Herzen von Amstetten in Niederösterreich. Diese römisch-katholische Pfarrkirche, die dem heiligen Stephanus gewidmet ist, dient nicht nur als Ort des Gebets, sondern auch als Zeugnis jahrhundertelanger architektonischer Entwicklung und religiöser Hingabe.

Die historische Entwicklung der Pfarrkirche St. Stephan

Die Wurzeln der Pfarrkirche St. Stephan reichen tief in die Geschichte zurück. Bei einer Renovierung im Jahr 1975 wurden die Überreste einer älteren Kirche entdeckt, auf denen das heutige Gebäude errichtet wurde. Diese Überreste, die das aktuelle Kirchenschiff umfassen, deuten auf eine Vergangenheit hin, die bis in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts zurückreicht. Der ursprüngliche Chor, kleiner und nach Süden geneigt, hatte eine gotische Form, während das Hauptschiff möglicherweise romanische Ursprünge aufwies.

Im 14. Jahrhundert erfolgte eine bedeutende Erweiterung mit dem Bau einer Kapelle, dem ältesten erhaltenen Teil der heutigen Kirche. Diese Kapelle, der Schmerzensmutter Gottes geweiht, bildet den vorderen Teil des nördlichen Seitenschiffs. In den folgenden Bauphasen entstanden das Kirchenschiff und das nördliche Seitenschiff, was das Wachstum der Kirche im Laufe der Jahrhunderte zeigt.

Ursprünglich stand der Kirchturm frei auf der Westseite. Erst im 15. Jahrhundert wurde das südliche Seitenschiff gebaut, wodurch der Turm in die Struktur der Kirche integriert wurde. Um 1450 führte die Entscheidung, den Turm auf der Nordseite zu umschließen, zur Schaffung des heutigen Taufbereichs. Der Turm selbst wurde mehrfach verändert, darunter eine Erhöhung und die Hinzufügung eines barocken Helms zwischen 1787 und 1789. Erst 1882 erreichte der Turm seine heutige Form und misst bis zur Spitze des Kreuzes 43 Meter.

Architektonische Wunderwerke

Die Pfarrkirche St. Stephan ist eine gotische Hallenkirche, ein Stil, der durch seine hohen, lichtdurchfluteten Innenräume und spitzbogigen Fenster charakterisiert ist. Die architektonische Reise der Kirche von der Romanik zur Gotik ist in ihrer Struktur deutlich erkennbar und spiegelt die sich entwickelnden Stile und Einflüsse im Laufe der Jahrhunderte wider.

Prächtige Innenräume

Das Innere der Pfarrkirche St. Stephan ist ein Schatz an künstlerischen und religiösen Artefakten. Der Hochaltar, geschaffen vom Südtiroler Bildhauer Franz Schmalzl im Jahr 1889 und 1901 installiert, ist ein Meisterwerk. Das zentrale Heiligtum zeigt das Martyrium des heiligen Stephanus, flankiert von Statuen der Heiligen Petrus und Laurentius auf der linken Seite und der Heiligen Florian und Paulus auf der rechten Seite. Über diesen Figuren befinden sich links der heilige Johannes der Täufer und rechts der heilige Johannes der Evangelist. Ganz oben sind links der heilige Joachim und rechts die heilige Anna zu sehen, mit einer spätgotischen Statue der heiligen Maria, ursprünglich aus der Dorner Familienkapelle in Stocka, dazwischen.

Die Seitenaltäre, geschaffen von Josef Kepplinger aus Ottensheim im Jahr 1889, sind ebenfalls beeindruckend. Der linke Seitenaltar beherbergt eine Statue der heiligen Maria von Lourdes, flankiert von Engeln. Links steht eine Figur des heiligen Johannes Nepomuk und rechts der heilige Rochus, mit einer Christusstatue an der Spitze. Der rechte Seitenaltar zentriert sich um eine Statue des Heiligsten Herzens Jesu, mit dem heiligen Christophorus und dem heiligen Thomas auf der linken Seite und dem heiligen Sebastian und dem heiligen Nikolaus auf der rechten Seite. Die Weihe des linken Seitenaltars fand 1889 statt, gefolgt vom rechten Seitenaltar im Jahr 1891.

Das Taufbecken und die Orgel

Das Taufbecken der Pfarrkirche St. Stephan beherbergt ein zwölfeckiges Taufbecken aus dem 15. Jahrhundert. Seine neugotische Struktur, 1892 von Josef Kepplinger hinzugefügt, zeigt eine Darstellung des Sonntagberger Gnadenstuhls, der die Heilige Dreifaltigkeit repräsentiert. Die Halbreliefs illustrieren biblische Szenen, einschließlich der Taufe Jesu, der Arche Noah und des Durchzugs durch das Rote Meer. Die Innenseiten der Flügel, gemalt von Ludwig Hase aus Linz, zeigen zwei biblische Taufen.

Die Orgel der Kirche, 1898 von Leopold Breinbauer installiert, befindet sich in einem barocken Gehäuse, das ursprünglich 1763 von Lorenz Franz Richter aus Freistadt gebaut wurde. Dieses beeindruckende Instrument verfügt über 20 Register, verteilt auf zwei Manuale und ein Pedal, und bietet während der Gottesdienste ein reiches Klangerlebnis.

Die Pfarrkirche St. Stephan ist mehr als nur eine Kirche; sie ist ein lebendiges Zeugnis der religiösen und architektonischen Geschichte Amstettens. Ihre Wände erzählen Geschichten von Glauben, Kunst und Geschichte und machen sie zu einem Muss für jeden, der die Region erkundet. Ob ihr Architekturbegeisterte, Geschichtsinteressierte oder spirituelle Suchende seid, die Pfarrkirche St. Stephan bietet eine tiefgehende und bereichernde Erfahrung.

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