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Energeticon

Energeticon Alsdorf

Energeticon

In der malerischen Stadt Alsdorf, im Herzen von Nordrhein-Westfalen, Deutschland, befindet sich das faszinierende Energeticon. Dieses interaktive Museum, das am 8. September 2014 eröffnet wurde, bietet eine fesselnde Reise in die Welt der Energie und des Bergbaus, indem es Geschichte mit modernen technologischen Fortschritten verbindet. Auf dem historischen Gelände der ehemaligen Zeche Anna II gelegen, ist das Energeticon ein Zeugnis des reichen industriellen Erbes der Region und ihres Übergangs zu nachhaltigen Energielösungen.

Die historische Bedeutung

Die Geschichte des Energeticon beginnt mit der gemeinnützigen Organisation Bergbaumuseum Wurmrevier, die 1986 gegründet wurde. Diese Vereinigung widmete sich der Erforschung und Dokumentation von über 150 Jahren industriellem Kohlebergbau in der Aachener Region und im südlichen Limburg. Ursprünglich bekannt als Bergbaumuseum Anna Grube, benannte sich die Vereinigung später in Gesellschaft für Bergbaugeschichte und Industriekultur um. Ihr ultimatives Ziel war es, ein Bergbaumuseum auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Anna II zu errichten.

Im Jahr 2001, als die staatliche Förderung für das Museum abgelehnt wurde, entstand die Idee des Energeticon-Projekts. Fast ein Jahrzehnt später wurde diese Vision zu dem interaktiven Museum, das wir heute sehen. Im Jahr 2019, nach einer bedeutenden Umstrukturierung, wurde die Vereinigung in Grube Anna Bergbauinformationszentrum Alsdorf (GABI Alsdorf) umbenannt und setzt ihre Mission fort, zukünftige Generationen zu informieren und zu inspirieren.

Die Gebäude des Energeticon

Das Energeticon-Komplex umfasst drei Hauptgebäude: das Schmiedegebäude, die Maschinenräume des Eduardschachts und das Umkleidegebäude. Jedes Bauwerk hat seine eigene einzigartige Geschichte und Funktion, die zur Gesamterzählung des Museums beitragen.

Das Schmiedegebäude, das 1910 erbaut wurde, dient als Eingang zum Museum. Dieses Gebäude, das einst als Werkstatt für Schmiede- und Reparaturarbeiten genutzt wurde, beherbergt jetzt den Empfangsbereich, einen Laden, ein Restaurant, Garderoben und sanitäre Einrichtungen. Hier beginnen und enden die Besucher ihre Museumstour. Im Keller befindet sich ein kleines Ausbildungsbergwerk, das eine praktische Erfahrung der Bergbauaktivitäten bietet und vom Bergbaumuseum Grube Anna vorbereitet wurde.

Die Maschinenräume des Eduardschachts, die 1905 erbaut wurden, sind multifunktionale Räume, die für geschäftliche, wissenschaftliche und kulturelle Veranstaltungen genutzt werden. Diese als Baudenkmale erklärten Räume beherbergen zwei verschiedene Arten von elektrischen Maschinen: eine Trommelmaschine, die mit Gleichstrom betrieben wird, und eine modernere Maschine, die mit Drehstrom betrieben wird. Der Umformerraum enthält eine 21-Tonnen-Illgn-Scheibe, die zur Notstromversorgung genutzt wurde.

Das Umkleidegebäude ist in zwei Abschnitte unterteilt: den älteren Teil, der 1905 erbaut wurde, und den neueren Abschnitt, der 1931 errichtet wurde. Der ältere Teil beherbergte einst die Bäder und Duschen, die von den Bergleuten nach ihren Schichten genutzt wurden. Der neuere Abschnitt ersetzte einen Teil des Gebäudes, der 1930 durch eine Schlagwetterexplosion zerstört wurde. Heute finden in diesem Gebäude Ausstellungen zur Sozial- und Arbeitsgeschichte des Bergbaus, zu den Grundlagen der Energiewissenschaft und zu erneuerbaren Energiequellen, insbesondere der Solarenergie, statt.

Die Kapelle der Heiligen Barbara

Neben dem Museum steht die Kapelle der Heiligen Barbara, ein bewegendes Erinnerungsstück an das spirituelle Leben der Bergleute. Im Jahr 2015 wurde in der Kapelle eine 1,30 Meter hohe Metallstatue der Heiligen Barbara installiert. Diese Statue, die aus den 1950er und 1960er Jahren stammt, befand sich ursprünglich im Stollenast, der die Gruben Anna I und Anna II in 610 Metern Tiefe verband. In den späten 1960er Jahren wurde sie weitere 250 Meter tiefer verlegt und blieb bis 1986 in 860 Metern Tiefe. Nach ihrem Wiederauftauchen verbrachte die Statue einige Zeit im Hauptquartier des Eschweiler Bergwerksvereins in Herzogenrath-Kohlscheid und in der Lobby des Rathauses von Alsdorf, bevor sie ihren endgültigen Platz in der Kapelle fand. Eine Stele im angrenzenden Anna-Park markiert den genauen unterirdischen Standort der Statue innerhalb der Grube.

Das Energeticon erkunden

Besucher des Energeticon können eine umfassende und ansprechende Erfahrung erwarten. Die Ausstellungen des Museums sind darauf ausgelegt, zu informieren und zu unterhalten, indem sie komplexe wissenschaftliche Konzepte für alle Altersgruppen zugänglich machen. Die interaktiven Displays decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der Geschichte des Kohlebergbaus bis hin zur Zukunft der erneuerbaren Energien. Der Abschnitt 1x1 der Energie bietet ein grundlegendes Verständnis der Energieproduktion und -nutzung, während die Ausstellungen zu erneuerbaren Energien die neuesten Fortschritte in der Solar-, Wind- und anderen nachhaltigen Technologien präsentieren.

Eines der Highlights des Museums ist das kleine Ausbildungsbergwerk im Keller des Schmiedegebäudes. Hier können Besucher einen Bergarbeiterhelm aufsetzen und eine Nachbildung einer Kohlemine erkunden, um Einblicke in die herausfordernde und oft gefährliche Arbeit der Bergleute zu gewinnen. Diese praktische Erfahrung ist sowohl lehrreich als auch aufregend und bietet eine einzigartige Perspektive auf die industrielle Vergangenheit der Region.

Die Maschinenräume des Eduardschachts bieten einen Einblick in die technologischen Fortschritte, die die Bergbauindustrie angetrieben haben. Der Kontrast zwischen der älteren Gleichstrom-Trommelmaschine und der modernen Drehstrommaschine veranschaulicht die Entwicklung der Bergbautechnologie im Laufe der Jahre. Die 21-Tonnen-Illgn-Scheibe im Umformerraum ist ein Zeugnis des damaligen Ingenieurwissens und zeigt die Ingenieurskunst, die erforderlich war, um die Gruben reibungslos am Laufen zu halten.

Eine Reise durch Zeit und Technologie

Das Energeticon ist mehr als nur ein Museum; es ist eine Reise durch Zeit und Technologie. Durch die Kombination historischer Artefakte mit modernen interaktiven Ausstellungen bietet es ein einzigartiges und umfassendes Erlebnis, das sowohl Geschichtsinteressierte als auch Technikbegeisterte anspricht. Das Engagement des Museums für Bildung und Nachhaltigkeit ist in jeder Ausstellung offensichtlich und macht es zu einem unverzichtbaren Ziel für alle, die sich für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Energie interessieren.

Ob ihr das Ausbildungsbergwerk erkundet, die Maschinen in den Maschinenräumen des Eduardschachts bestaunt oder mehr über erneuerbare Energien im Umkleidegebäude erfahrt, das Energeticon bietet eine fesselnde und informative Erfahrung. Es ist ein Ort, an dem Geschichte und Innovation zusammenkommen und einen Einblick in das industrielle Erbe der Aachener Region und die aufregenden Möglichkeiten nachhaltiger Energie bieten.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Energeticon in Alsdorf ein bemerkenswertes Museum ist, das nicht nur die Bergbaugeschichte der Region bewahrt, sondern auch einen Blick in eine nachhaltige Zukunft wirft. Seine interaktiven Ausstellungen, historischen Gebäude und Bildungsprogramme machen es zu einem einzigartigen und ansprechenden Ziel für Besucher aller Altersgruppen. Ob ihr Einheimische seid oder als Touristen Nordrhein-Westfalen erkundet, ein Besuch im Energeticon wird sicherlich eine unvergessliche und erhellende Erfahrung sein.

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