Im Herzen von Aarau in der Schweiz liegt die Aargauer Kantonsbibliothek, eine wahre Schatzkammer des Wissens und der Geschichte. Diese öffentliche Bibliothek, die sich auf wissenschaftliche Inhalte spezialisiert hat und einen kantonalen Sammlungsauftrag hat, dient als zentraler Knotenpunkt für Informationen, Informationskompetenz und Informationsverbreitung. Sie koordiniert nicht nur das Aargauer Bibliotheksnetzwerk, sondern spielt auch eine Schlüsselrolle bei der Weiterentwicklung des Bibliothekssystems im Kanton Aargau.
Die Ursprünge der Aargauer Kantonsbibliothek reichen bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück. Beat Fidel Zurlauben, ein einflussreicher Historiker und Söldnerführer aus Zug, geriet nach der Französischen Revolution in finanzielle Schwierigkeiten, da die Zahlungen vom französischen Hof ausblieben. Um seine finanziellen Probleme zu lösen, verkaufte Zurlauben seine umfangreiche Sammlung nach Deutschland. Doch die helvetische Regierung griff ein, verhinderte den Abtransport der Sammlung und erwarb sie als Grundlage für eine nationale Bibliothek. Obwohl die Helvetische Republik aufgelöst wurde, bevor diese Pläne umgesetzt werden konnten, wurde die Sammlung 1803 an den neu gegründeten Kanton Aargau übergeben. Diese Sammlung, bekannt als Zurlaubiana, bildet den Kern der Aargauer Kantonsbibliothek, die im Mai 1807 offiziell eröffnet wurde.
Nach der Auflösung der Aargauer Klöster im Jahr 1841 erwarb die Bibliothek bedeutende Sammlungen mittelalterlicher Manuskripte und früher Drucke aus den Klöstern Muri und Wettingen. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wuchs die Sammlung der Bibliothek durch Käufe und Schenkungen wissenschaftlicher Bibliotheken weiter an.
Ursprünglich als Regierungsbibliothek für Regierungsmitglieder, Behörden, Beamte und Geistliche gedacht, entwickelte sich die Aargauer Kantonsbibliothek im Laufe der Jahre weiter. Ab 1875 wurde sie als Spezialbibliothek anerkannt, und nach 1890 wurde sie zu einer Studien- und Bildungsbibliothek. Heute ist sie eine öffentliche wissenschaftliche Bibliothek.
Die Aargauer Kantonsbibliothek verfügt über eine beeindruckende Sammlung von etwa 750.000 Medieneinheiten, einschließlich elektronischer Ressourcen. Zu ihren historischen Schätzen gehören wertvolle und einzigartige mittelalterliche Manuskripte wie das Muri-Osterspiel (1250), das schön illustrierte Wettinger Graduale und die dreibändige Schweizer Chronik von Abt Christoph Silberysen (1542–1608). Einige dieser mittelalterlichen Manuskripte wurden digitalisiert und sind online frei zugänglich.
Die Sammlung umfasst auch 830 Bücher, die zwischen 1450 und 1500 gedruckt wurden, darunter seltene Ausgaben wie Thüring von Ringoltingens Melusina und frühe handkolorierte Holzschnittbücher. Darüber hinaus beherbergt die Bibliothek seltene Erstausgaben wie das Lalebuch und Johann Peschels Garten Ordnung sowie reich illustrierte botanische Bücher und historische Reiseberichte.
Die Aargauer Kantonsbibliothek verwaltet zudem mehrere Archive und Nachlässe, darunter das Bucharchiv des Aargauer Verlags Sauerländer, das Wedekind-Archiv, die Nachlässe von Ernst Widmer und Werner Wehrli sowie die Sammlungen von Heinrich Zschokke, Hansjakob Seiler, Karl Ballmer, Eugen Bircher und Walther Merz.
Seit Mai 2018 ist die Bibliothek Mitglied des HAN (Handschriften-Archive-Nachlässe-Netzwerks) der Universitätsbibliothek Basel, was öffentlichen Zugang zu katalogisierten mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handschriften aus dem Kloster Muri und dem Nachlass von Eugen Bircher ermöglicht.
Die Aargauer Kantonsbibliothek bietet eine Vielzahl zeitgenössischer Medien für ihre Nutzer, darunter etwa 40 Zeitungen und Zeitschriften, Belletristik, Graphic Novels und Sachbücher zu verschiedenen Themen. Die Bibliothek stellt auch eine breite Auswahl an DVDs zur Unterhaltung und Bildung zur Verfügung.
Registrierte Nutzer haben Zugang zu einer großen Auswahl an elektronischen Medien wie E-Books, Fachzeitschriften und Nachschlagewerken, die auch aus der Ferne zugänglich sind.
Eine besondere Eigenschaft der Bibliothek ist ihr Auftrag, Publikationen im Zusammenhang mit dem Kanton Aargau zu sammeln. Diese Sammlung bewahrt einen Teil des historischen Erbes und der kulturellen Identität der Region, wobei Aargauer Publikationen in der Aargauer Bibliographie katalogisiert sind.
Die Aargauer Kantonsbibliothek steht allen Personen und Organisationen offen und bietet Medien aus anderen Bibliotheken über den IDS-Kurier oder den Fernleihdienst an. Die Bibliothek ist ein öffentlicher Bildungs- und Lernraum und bietet 70 Arbeitsplätze in verschiedenen Umgebungen, darunter ein Lesesaal, Freihandbereiche und ein Gruppenraum.
Während der Prüfungszeiten veranstaltet die Bibliothek die Lange Nacht des Lernens und verlängert ihre Öffnungszeiten bis 22:00 Uhr, um den Bedürfnissen der Studierenden gerecht zu werden. Regelmäßige Schulungen, Einführungen und Veranstaltungen helfen den Nutzern, das Angebot der Bibliothek optimal zu nutzen.
Das Aargauer Bibliotheksnetzwerk, das von der Aargauer Kantonsbibliothek koordiniert wird, umfasst etwa 20 Bibliotheken. Es verwaltet das Aleph-Bibliothekssystem und die Aquabrowser-Suchoberfläche für Recherchen. Das Netzwerk beteiligt sich an der Gemeinsamen Normdatei (GND), Swissbib und Worldcat und ist Partner des Informationsnetzwerks Deutschschweiz.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aargauer Kantonsbibliothek nicht nur ein Aufbewahrungsort für Bücher und Manuskripte ist, sondern eine lebendige Institution, die sich der Bewahrung des kulturellen Erbes des Aargaus widmet und moderne Ressourcen und Dienstleistungen für Bildung und Forschung bietet. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Studierende oder Gelegenheitsleser seid, ein Besuch in dieser bemerkenswerten Bibliothek verspricht ein reichhaltiges und lohnendes Erlebnis.
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