Im Herzen des idyllischen niederländischen Städtchens Aalten befindet sich ein Juwel, das eine bewegende Geschichte von Widerstandskraft, Solidarität und Dankbarkeit erzählt. Das Gedenkraam in der Oosterkerk ist nicht nur ein buntes Glasfenster; es ist ein Kriegsdenkmal, das den unbezwingbaren Geist der Menschen von Aalten während der dunklen Tage des Zweiten Weltkriegs widerspiegelt.
Die Ursprünge des Gedenkraams sind eng mit dem Leben und den Bemühungen von Thomas Delleman verknüpft, einem Pastor, der von 1930 bis 1938 in Aalten tätig war, bevor er nach Kralingen zog. Delleman spielte während des Krieges eine zentrale Rolle in der Gemeinde, insbesondere nach dem verheerenden Bombenangriff auf Rotterdam im Jahr 1940. Er initiierte ein Programm, um Kinder aus der bombardierten Stadt nach Aalten zu bringen, was dazu führte, dass etwa 800 Kinder Zuflucht in der Stadt fanden.
Dellemans Einsatz endete damit nicht. Er half auch jungen Männern, die sich der Zwangsarbeit unter deutscher Besatzung entziehen wollten, indem er ihnen Verstecke organisierte. 1943 erweiterte er seine Initiativen, um weitere 500 Evakuierte aus Scheveningen aufzunehmen. Während der Hungerjahre schickte Aalten regelmäßig Lebensmittel per Zug in die westlichen Teile der Niederlande und zeigte damit den unerschütterlichen Geist der Großzügigkeit und Unterstützung der Stadt.
Kurz nach dem Krieg wurde ein Komitee gegründet, um ein Gedenkfenster zu schaffen, das den Menschen von Aalten für ihre Hilfe während des Krieges dankt. Ursprünglich für die Westerkerk gedacht, fand das Fenster nach der Zerstörung aller Fenster der Oosterkerk durch eine nahegelegene V1-Explosion im Januar 1945 dort sein Zuhause. Das Denkmal, entworfen von Marius Richters und ausgeführt von Henri van Lamoen, wurde am 13. Juli 1946 von Pastor Delleman selbst enthüllt. Die Zeremonie wurde von NCRV im Radio übertragen und markierte einen bedeutenden Moment in der Geschichte der Stadt.
Das Gedenkraam ist ein Meisterwerk der Glasmalerei, reich an Symbolik und historischen Bezügen. Das Hauptfenster ist in einem Dreifachfenster eingebettet und wird vom Wappen der Niederlande mit dem Motto Je maintiendrai (Ich werde bewahren) gekrönt. Darunter steht die Niederländische Jungfrau stolz, hält in ihrer rechten Hand die Nationalflagge und in ihrer linken eine brennende Fackel, die Hoffnung und Freiheit symbolisiert. Sie wird von einem Bauern und einem Maurer flankiert, die den Wiederaufbau nach dem Krieg repräsentieren.
Im Zentrum des Fensters stehen die Figuren eines Bauern und einer Bäuerin, umgeben von Kindern und einer versteckten Person, die die alltäglichen Helden von Aalten darstellen, die ihr Leben riskierten, um andere zu schützen. Auf beiden Seiten dringen deutsche Soldaten mit Bajonetten in die Szene ein, eine eindringliche Erinnerung an die allgegenwärtige Gefahr während der Besatzung. Die unteren Abschnitte des Fensters zeigen abgemagerte Frauen und Kinder sowie eine Gruppe von Menschen, die mit Lebensmitteln nach Hause zurückkehren, und fangen die schlimmen Bedingungen und die Hilfsmaßnahmen während des Krieges ein.
Ganz unten sind das Wappen von Aalten mit einem Lindenbaum und das Wappen des Hauses Oranien zu sehen, mit einem Banner, das die Inschrift trägt: Uit dankbaarheid voor hulp in oorlogstijd, soli Deo gloria (Aus Dankbarkeit für Hilfe in Kriegszeiten, Gott allein die Ehre). Das Fenster ist auch mit verschiedenen biblischen Texten geschmückt, die spirituellen Trost und Reflexion bieten.
1947 wurden zwei zusätzliche Seitenfenster hinzugefügt, die die Erzählung des Hauptfensters erweitern. Das linke Fenster zeigt das Siegel der Reformierten Kirche von Kralingen, während das rechte Fenster das Siegel der Reformierten Kirche von Aalten darstellt. Diese Fenster enthalten auch Symbole der vier Evangelisten, Darstellungen von Mose und Jesaja sowie die Wappen von Rotterdam, Scheveningen, Utrecht, Amsterdam, Kralingen und einen Davidstern, der die breitere Gemeinschaft und ihre kollektiven Bemühungen während des Krieges repräsentiert.
Ganz unten in diesen Seitenfenstern befinden sich Verse von Muus Jacobse, die die Stimmung der damaligen Zeit einfangen:
Maar als ik leven mag tot de bevrijdingen juichen op het overwinningsfeest, God, doe mij dan dit weten, wat voorbijging aan nood en leed is niet vergeefs geweest.
Ein Besuch beim Gedenkraam in der Oosterkerk ist eine Reise durch die Geschichte, ein Moment, um über die erbrachten Opfer und den unerschütterlichen Geist einer Gemeinschaft in Zeiten der Not nachzudenken. Die Kirche selbst, mit ihrer ruhigen Atmosphäre und historischen Bedeutung, bietet den perfekten Rahmen, um die Schönheit und die tiefgründige Botschaft des Gedenkfensters zu schätzen.
Ob ihr Geschichtsinteressierte, Kunstliebhaber oder Menschen seid, die ein tieferes Verständnis des menschlichen Geistes in Krisenzeiten suchen, das Gedenkraam bietet eine kraftvolle und bewegende Erfahrung. Es steht nicht nur als Erinnerung an die Vergangenheit, sondern auch als dauerhaftes Symbol für Hoffnung, Widerstandskraft und Dankbarkeit.
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